Das ist der 3. Gastartikel von Markus Kerschhacker. Die Rom(y)-Tour hat eine ganz besondere Bedeutung für ihn und führt (als Ausnahme auf Miss Move) über die Grenzen von Italien hinaus, durch Frankreich nach Barcelona, mit dem Schiff zurück und schliesslich nach Rom.
Die Infos über Markus findest du ganz am Ende des Beitrags.
Die diesjährige Tour führt wieder nach Rom.
Leider kann der Weg nicht direkt nach Rom führen (wir sind ja nicht bei Monopoly 😂). Warum?
Die Reise ist dem kleinen Mädchen Romy gewidmet, der Tochter meiner Nichte, das im zarten Alter von wenigen Monaten an einem Gehirntumor erkrankt ist und während meiner Tour den 1. Geburtstag im Krankenhaus verbringt.
Die Eltern mussten binnen weniger Stunden von Salzburg nach Wien umziehen und vorerst Wohnung und Beruf hinter sich lassen. Welche Belastung diese Gesamtsituation bedeutet, brauche ich wohl niemandem erklären.
So habe ich mich entschlossen, innert 2 Wochen maximal viele Kilometer zu radeln und dafür Geld zu sammeln.
Karte und GPS-Daten
Mit Klick auf das Bild, öffnet sich die Route in Komoot. Die GPS-Daten kannst du dir hier herunterladen.
Hier der Kartenausschnitt vom italienischen Teil der Tour:
Tag 1: Anreise nach Verona
Die Reise beginnt diesmal in Verona. Das kennst du ja schon von meinem Veneto-Reisebericht.

Vom Bahnhof Verona bis zur heutigen Unterkunft Relais Corte Sant’Agata* (60 € / Nacht) sind es nur 7 km. Aber die haben es schon mal in sich… Nicht schwierig, aber “gefährlich”:
Ich grüsse einen Biker und übersehe dabei ein Schlagloch, das mir Flügel verleiht. Ganz gepflegt steige ich über den Lenker ab. Wenn das die nächsten 1700 km so weitergeht, muss ich mir einen Krankenwagen als Begleitfahrzeug chartern. Aber ich kann unversehrt, wenn auch beschämt, weiterfahren.
Leonardo, der heutige Gastgeber, ist mehr als zuvorkommend. Er gibt mir ein kleines, aber feines Zimmer. Das Rad darf in seiner Privatgarage beim Motorrad bleiben. Danach bestellt er noch Essen für mich, und meine kleine Welt ist wieder in Ordnung.
Tag 2: Verona – Carpineti
142 km, 5. September
Heute erst beginnt die Tour so richtig. Da ich 2 Spender gefunden habe, die mir jeden Kilometer mit einem bestimmten Betrag abgelten wollen, verzeihe ich mir diesmal Umwege.
Jeder Kilometer bedeutet Hilfe für ROMY – darum nicht lange trödeln.
Den ersten Teil der heutigen Etappe kenne ich zum Teil bereits vom letzten Jahr. Deshalb kann ich ruhig strampeln und Gas geben. Bis zum Po ist es eher langweilig, da bleibt auch mal die Kamera stecken. Nur nicht zu viel anhalten.
Eine kleine Ausnahme ist Villafranca di Verona, 20 km südlich von Verona, mit einer quadratischen Stadtmauer. Ein ehemaliges römisches Lager von 15 v. Chr.

Erst ab Reggio Emilia wird es wieder abwechslungsreich.
Vom letzten Jahr habe ich noch einen netten Ort, mit einer netten Bar in Erinnerung. In Bosco mache ich Halt in der Bar NON SOLO FUMO. Um für die nächsten Kilometer gestärkt zu sein.
Es wird hügelig auf der SP 7.

Im Hotel Residence Mathilde* (55 € / Nacht) in Carpineti werde ich von einer liebenswerten Dame empfangen. Sie spricht gut Englisch und bietet mir an, meine verschwitzen Radklamotten zu waschen. Daran könnte ich mich sofort gewöhnen.
Sie empfiehlt mir das Restaurant “La Coccinella”, in dem ich ein fantastisches Risotto Nero serviert bekomme. Für lächerliche 10 €.
Tag 3: Carpineti – Lavaggiorosso
131 km, 6. September
Zum Glück weiss ich am Morgen noch nicht, was mich heute erwartet. Direkt vom Hotel weg geht es bergauf, bergauf, bergauf…, 40 lange Kilometer.
Anfangs kommen viele kleine Dörfer. In der Erwartung, dass es immer so sein wird, mache ich mir keine Gedanken über meinen Wasservorrat. Nachdem das mit den Dörfern bald vorbei ist, ist es auch um meinen Wasservorrat geschehen. Was für ein Held 🙄.
Zum Glück ist es nicht sehr heiss, sondern nur heiss. Eine liebe Verwandte hat mir mal eine Karte geschickt, auf der stand: ”schlauer durch Aua”. An beide erinnere ich mich in dem Moment.

Ich schraube mich die SS 63 hoch zum Passo del Cerreto auf 1260 Metern. Auf dem Pass verläuft die Grenze zwischen Emilia-Romagna und Toskana. Im gleichnamigen Restaurant kann ich eine Pause machen und mich verpflegen. Was für eine chaotische Bude! Aber egal, ich werde satt und kann rasten.
Danach geht es 30 km bergab. Zum Teil richtig steil und abwechslungsreich. Nicht nur die Landschaft, auch das Wetter zeigt sich von da an maximal flexibel – der erste Regenguss erwartet mich. Als ich dann die Regenmontur endlich anhabe, hört es wieder auf und die Sonne kommt (macht nur so weiter).
Bis Aulla finden sich nicht viele Orte, aber eine beeindruckende Landschaft. Ich fahre lange dem Fluss Vara entlang, den jedoch auch die Autobahn als Talschneise nutzt. Um da aber auf die Via Aurelia zu kommen. Sie wird mich noch lange begleiten.

Am Ende des Tages erreiche ich Lavaggiorosso. Ein wunderbarer kleiner Ort, hoch über Levanto. Enge Gassen, durch die kein Auto passt.
In meiner heutigen Bleibe finde ich Luxus vor. Eine Terrasse mit Blick ins Tal, mein Bett ist vorbereitet, im Kühlschrank Nudeln und Bier. Ich habe die Wohnung ganz für mich alleine.
Hätte ich nicht ein Versprechen einzulösen, hätte die Vermieterin Mühe, mich hier wieder raus zu kriegen. Ich geniesse jeden Augenblick (ausser 2 verbrannte Finger beim Kochen).
Tag 4: Lavaggiorosso – Celle Ligure
125 km, 7. September
Heute lasse ich das Frühstück ausfallen. Bevor ich losfahre, versorge ich noch die Blumen auf der Terrasse. Ein wehmütiger Blick ins Tal und in die tolle Unterkunft.
Ich höre mich laut sagen: “Danke, Miss Move, dass ich hier sein durfte”. (Antwort von Miss Move: «Danke, Kerschi, fürs Blumengiessen – und bei deinem nächsten Besuch sind wir hoffentlich zuhause!»)
Von Doros home geht es 3 km bergab nach Levanto, um dann – wer es errät, bekommt einen Espresso – wieder bergauf zu gehen.
Und da es “nur” 12 km sind und es nur warm (nicht sehr warm) ist, dafür aber schwül (noch nicht sehr schwül), schwitze ich nur sehr (nicht enorm).
Aber diesmal habe ich das mit dem Wasser gecheckt.

Am Scheitelpunkt komme ich wieder auf die Via Aurelia. An der Strasse ist die Bar Baracchino. Der Besitzer Enzo erzählt, dass er das Hotel in 7. Generation führt. Nach ihm ist aber Schluss. No wife, no kids.
Er erzählt und erklärt mir aber auch noch etwas über die bevorstehende Strecke. Und dass es mal steil wird.
Nach 80 km, kurz vor Ruta, stehe ich an dieser Steigung. Wie gesagt, ich stehe. Die Strasse ist so eng, dass es eine Ampelregelung gibt. Auch bei grün stehe ich. Ich komme nicht mehr in den Sattel, da es soooo steil ist, dass ich schieben muss. Knappe 20 % Steigung ziehen mir selbst beim Schieben die Kraft aus den Muskeln. Enzo, der Schlawiner, hat wohl absichtlich nicht mehr erzählt.
Im Ort Ruta, schaufele ich erst mal kräftig Nudeln in mich rein. Herrlich, was Italien da zu bieten hat. Dafür ist die Bar “Da Nicco” die richtige Adresse.
Bis Genua geht es immer wieder bergauf und bergab. Das macht richtig müde Beinchen.
In Genua ziehe ich meinen heutigen Joker: Feierabendverkehr. Eine wahre Herausforderung, aber es gibt keine Alternative.
Die Innenstadt von Genua und der Hafen sind aber sehr schön. Viele kleine nette Gassen und Lokale. Direkt am Hafen. Da kann man ruhig mal ein paar Minuten Pause machen.
Die heutige Endstation Celle Ligure ist nicht mehr allzu weit entfernt. Lange Zeit fahre ich direkt an der Küste entlang, auf der Via Aurelia.

Wunderschöne Blicke auf das Meer. Leider aber auch viel Verkehr.
Immer wieder gibt es Strandzugänge mit kleinen Buden zur Verpflegung.
Das Hotel B&B Gioiello* (50 € / Nacht) in Celle Ligure im Ort ist zwar etwas in die Jahre gekommen. Nicht aber der Charme und die Freundlichkeit. Ich wohne im 2. OG mit Balkon, dem Schlafplatz von #5 – meinem Fahrrad, das du bereits aus dem Artikel Bikepacking mit #5 von Samedan nach Rom kennst.
Tag 5: Celle Ligure – Bordighera
118 km, 8. September
Nach dem rudimentären Frühstück führt mein erster Weg in einen Fahrradshop.
Meine Schaltung zickt. Soll heissen, sie lässt sich kaum schalten.
Im 54Bike-Shop werde ich prompt, ohne Wartezeit, bedient. Der Kerl tauscht mein Schaltseil, stellt ein, …, und das ganze um 15 €. Dabei hat er fast 1 Stunde gearbeitet. Ausser einem DANKE ist dem nichts hinzuzufügen.
Es geht wieder auf die SS1, die Via Aurelia. Den ganzen Tag fahre ich entlang der Küste, wechsle immer wieder zwischen der ehemaligen Bahntrasse und der Schnellstrasse.

Es ist unglaublich schön hier, ich kriege vor Staunen den Mund kaum zu.

So viele kleine Orte mit schönen Namen wie Savona, Finale Ligure, Alassio, Andora, Imperia und San Remo reihen sich aneinander.
Am Ende des Tages erreiche ich Bordighera. Eine traumhaft schöne alte Stadt mit 3 Stadttoren aus dem 5. Jahrhundert. Bordighera hat das Privileg, kunstvoll geflochtene Palmwedel für die Palmsonntags-Prozession in den Vatikan zu schicken.

Fortuna meint es gut mit mir. Im Hotel La Terrazza* (80 € / Nacht) in Bordighera mitten in der Altstadt, schlage ich meine “Zelte” auf. Es sollte das schönste Zimmer der Tour werden.
Das ist aber noch nicht alles. Angelo, mein Host, ist total vernetzt. Nach dem üblichen Ankommensprozedere (Klamotten waschen, …) gehe ich auf den Stadtplatz. Angelo sieht mich und lädt mich auf ein paar Gläschen Wein ein.
Tag 6: Bordighera – Tourrettes
108 km, 9. September
Bis Frankreich sind es nur noch 14 km. Wenn man nach Ventimiglia die Grenze überschreitet (oder fährt), bonjour la France, ist plötzlich alles anders. Zumindest scheint es so. Es wirkt aufgeräumter. Die schönen kleinen Orte reihen sich wie eine Perlenschnur aneinander.
Und ehe man es sich versieht, ist man in Monaco. Man sieht keine Grenze. Nur Autos und Kleidung lassen darauf schliessen, dass man in der Welt der Reichen und Schönen ist (später merkt man es aber an der Handyrechnung. Die Stunde durch Monaco kostet mich 25 €, da nicht EU)
Da der Stadtstaat nur etwa 2 km² gross ist, ist man, ruck zuck, auch schon wieder draussen.
Es macht den Eindruck, als hätte sich die Welt verändert. Strände sind frei zugänglich, Autos halten Abstand, und das Bier kostet doppelt so viel.
Es ist alles tiptop. Ich verstehe, dass Menschen hier leben wollen.
Ab Nizza, nur 10 km nach Monaco, begebe ich mich aber ins Landesinnere. Vorbei mit dem Strandleben.

Städte mit melodischen Namen wie Colle-sur-Loup durchfahre ich.
Grasse, die Parfümstadt, mit unbeschreiblichen Charme, zwingt mich zu einem Stop. Das muss sein. Die Städte sind unglaublich schön. Ich durchreise herrliches Hügelland.
Tourrettes, ein kleiner Ort im Nirgendwo, gibt sich die Ehre, mich diese Nacht zu beherbergen.
Das Auberge des Pins* (81 € / Nacht) ist eine kleine, tiptop gepflegte Anlage. Das Zimmer erinnert an eine renovierte Garage. Total sauber und liebevoll eingerichtet. Der Vermieter drängt mir Bier auf und lässt es mir sogar aufs Zimmer bringen. Ich kann diesem Druck nicht widerstehen… ich bin schwach.
Richtig schwach werde ich aber beim Abendessen: Schweinemedaillons auf Polenta. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Tag 7: Tourrettes – Saint-Maximin-la-Saint-Baume
118 km, 10. September
Der Tag beginnt, wie der letzte endete: Frühstück wird aufs Zimmer, oder in die Garage serviert.
Kaum sitze ich auf dem Sattel, überholt mich ein Motorrad mit Braunauer Kennzeichen. Braunau ist mein Heimatbezirk 😁
Also was tu ich? Ich trete wie wild hinterher. Und habe das Glück, das Bike an der nächsten Tankstelle wiederzufinden. Ich spreche die Lady in meinem schönsten Dialekt an und sehe in fragende grosse Augen. Sie versteht kein Wort 😂, gibt mir aber zu verstehen, dass das Bike aus Österreich kommt. Das wusste ich aber schon. Nett war es trotzdem, wenn auch nicht sehr ergiebig.
Na dann, kann ich ja wieder fahren.
Links und rechts der hügeligen Strasse stehen Bäume, die bis etwa 2 Meter Höhe keine Rinde haben. Korkeichen? Ja, es sind Korkeichen. Noch nie habe ich sowas gesehen.
Ein Highlight jagt das andere. Die Farbe der Erde verändert sich auf rot, die Felsen sind zerklüftet. Nach einem kleinen Bergrücken tut sich ein weites Tal auf. Mit Pinien, Wein und wieder Korkeichen-Plantagen.

Um 14 Uhr fahre ich in Salernes ein. 14 Uhr heisst Hunger. 14 Uhr heisst aber auch für jede Küche Ofen aus. Oh man, Kerschi… wieder ein Anfängerfehler. Aber Kerschi hat mal wieder Glück. Eine Bedienung hat Erbarmen mit dem alten Mann und überredet den Koch, noch eine Portion Risotto zu machen. Und Kerschi strahlt.
Aber nicht sehr lange. Mein alter Freund GeWi gesellt sich wieder zu mir und tut so, als bräuchte ich heute noch ein Intensivtraining. Sein bürgerlicher Name ist Gegenwind und wir sind nicht wirklich beste Freunde.
In den folgenden Orten ist immer irgendeine Feier. Freuen die sich, dass ich durchkomme? 😄
Von der Freude kann ich aber nicht lange zehren. Das Hotel «IBIS» (108 € / Nacht) in Saint-Maximin-La-Baume ist eine wahre Katastrophe. Es bettelt nach der goldenen Zitrone für das schlechteste Hotel der Tour. Ich bin der Meinung, dieser Bitte nachgeben zu können und verleihe den Titel vorab.
Aber was soll man für das kleine Geld auch gross erwarten.
Leicht “verschnupft” gehe ich in die Stadt, und da wird schon wieder gefeiert. Ich fühle mich geehrt. 🤗
Tag 8: Saint-Maximin-la-Saint-Baume – Saint-Martin-de-Crau
101 km, 11. September
Das Frühstück werden wir heute mal nicht bewerten.
Deshalb muss der Aldi am Stadtrand herhalten. Den gibt es übrigens sehr oft, genauso wie Spar. Immer eine gute Alternative, um Baguette und Wasser zu kaufen.
Die kommenden 40 km bis Aix-en-Provence sind unglaublich schön. Ich fahre bei Puyoloubier auf die Montagne Saint-Victoire zu. Ein Kalksteingebirge von 18 km Länge. Und halte mich südlich davon. Wenig Verkehr, aber auch zum Teil schlechte Strassen. Aber dafür habe ich ja #5.

Aix-en-Provence ist eine Universitätsstadt und historische Hauptstadt der Provence. Das vorherrschende Klima ist mediterran. Leider habe ich zu wenig Zeit für Sightseeing. Diese Stadt wäre es allemal wert.
Wie schön ist es doch, in Frankreich mit dem Rad zu fahren. Die kommende Strecke ist verkehrsarm, die Radwege sind perfekt.
In Pelissanne, irgendwo im Nirgendwo, beschliesse ich mir ein kleines Bier zu gönnen. Klein, ich muss ja noch fahren. Der Wirt spricht genauso perfekt englisch wie ich französisch. Aber wir verstehen und mögen uns.
Das dritte kleine Bier bekomme ich geschenkt 😂
Bis Saint Martin bummle ich so dahin. Die restliche Strecke geht schnurgerade Richtung Westen.

Die Abendsonne steht tief und ist warm. Die Gegend ist ein Traum. Alles ein totaler Genuss. Das sind die Momente, wo man nie aufhören möchte zu fahren. Immer der Sonne entgegen…
In der Stadt erwartet mich eine feine Überraschung. Das B&B Hotel Saint-Martin-de-Crau Alpilles Camargue* (58 € / Nacht), ist vom Feinsten. Top Zimmer. Top Service. Top Lage. Und für das Steakhaus nebenan gibt es 10 % Rabatt. Nichts wie hin.
Im Restaurant treffe ich Matt und Delphine, ein einheimisches Pärchen. Es wird ein lustiger, langer Abend.
Tag 9: Saint-Martin-de-Crau – Saintes-Maries-de-la-Mer
126 km, 12. September
Erste Amtshandlung ist wieder der Gang zum Supermarkt. Ich kann das echt empfehlen. Same procedure as every day.
Heute mache ich einen kleinen, ungeplanten Schlenker nach Avignon. Ich brauche ja Kilometer, bzw. meine kleine ROMY braucht sie.
Baux, wenige Kilometer nach Saint-Martin, raubt mir den Atem. Es ist ein kleines Dorf mit wenigen hundert Einwohnern. Und liegt auf einem 200 x 800 Meter kleinen Hochplateau.
Die erste Besiedelung geht auf die Bronzezeit zurück.

Baux gehört zu den schönsten Dörfern Frankreichs. Die Burg auf dem Plateau hat wie so viele hier eine bewegte Geschichte und trägt den Namen der Grimaldis.
Bis Avignon hänge ich den Gedanken nach. Und bumm, das nächste Highlight. Auch wenn der Verkehr in die Stadt enorm ist, muss man hin.
Ich nehme mir etwas Zeit. Es muss sein. Einfach mal dasitzen und Geschichte aufsaugen.
Den Papst-Palast, die Benézét-Brücke, eine beeindruckende Stadtmauer und vieles mehr.

Das Lied ”Sur-le-Pont-d’Avignon» huscht mir über die Lippen.
Arles, das nächste Highlight des heutigen Tages, erreiche ich über eine wahre Rad-Auto-Bahn. Klingt komisch, ist aber so. Der Radweg ist so breit, wie wir es zuhause nur von Strassen kennen.
Die Stadt befindet sich bereits in der Camargue und liegt am Rhone-Ufer. Sie ist die flächenmässig grösste Gemeinde Frankreichs. Und war einst Verkehrsknotenpunkt von Via Agrippa und Via Aurelia.
Hinter Arles beginnt Marschland. Unzählige Kilometer von Tümpeln, Salzwiesen.
Und dann sind sie da, die weissen Pferde der Camargue. Wer kennt sie nicht.
Es hat sich gelohnt, zum zweiten Mal an diesem Tage die Route zu ändern. Ich hatte einen guten Riecher (bei meiner grossen Nase auch keine grosse Kunst 😂)
Die letzten Kilometer nach Saintes-Maries-de-la-Mer führen direkt nach Westen und die Abendsonne steht mir wieder ins Gesicht. Man(n) könnte vor Glück heulen. Warum eigentlich nicht?
Das Hotel Abrivado* (94 € / Nacht), geführt von einem deutsch-französischen Paar, liegt direkt am Meer.
Tag 10: Saintes-Maries-de-la-Mer – Agde
119 km, 13. September
Endlich mal ein Frühstück nach meinem Geschmack: Käse, Ei, Wurst.
Der Himmel ist heute etwas verhangen, aber es ist warm. Darum bleibt die Windweste auf der Satteltasche.
Nach ein paar Kilometern muss ich eine Fähre über die Petit Rhone nehmen. Sie kostet nichts. In Gedanken versunken, trete ich stupide dahin. Die Gegend gibt nicht viel her.
Ich beginne zu singen 😂. Zum Glück hört mich niemand. Und wenn doch, kann ich immer noch behaupten, das Lied geht so.
Aigues-Mortes, die nächste Stadt, haut mich schier aus dem Sattel. Eine noch nie gesehene Stadtmauer. Eine Altstadt, von der man am liebsten nie mehr weg möchte. Das ist Leben wie Gott in Frankreich.

Erste Erwähnung der Stadt um 102 v. Chr., damals noch Römisches Reich. Zu der Zeit lag die Stadt noch an der Küste, durch Verlandung ist sie heute jedoch 6 km entfernt.
Am Stadtrand finden sich riesige Salzbecken. Darin Flamingos.
Bei La Grande-Motte lasse ich das Marschland hinter mir und fahre von da an nur mehr an der Küste.
Aber nicht sehr lang. Ruckartig blockiert mein Hinterrad. Ohje, die Scheibenbremse hat sich meine Windweste geschnappt und ziemlich zermahlen. Ich nehme es sportlich, ein Ding weniger zu transportieren.
Der Himmel zieht sich langsam zu. Aber ich scheine Glück zu behalten.
Die Radwege bis Agde sind sehr komfortabel.

Meist fahre ich direkt am Meer und passiere schöne Orte wie Frontignan und Sète.
Mit der Unterkunft “La Panoramique” in Agde habe ich leider Pech. Der Vermieter erscheint nicht. Anrufe gehen ins Leere. Scheinbar bin ich einem Betrüger aufgesessen.
Es ist bereits fast 19 Uhr und ich muss hoffen, etwas zu finden. Auf die Schnelle kann ich im Hotel Azur* (76 € / Nacht) in Cap d’Agde einchecken. Der Empfang ist freundlich und sehr zuvorkommend. Somit verfliegt mein Grant schnell.
Ich darf mich entscheiden wo #5 schlafen soll. In einem extra Raum oder bei mir im Zimmer. Na, wie werde ich mich wohl entscheiden?
Tag 11: Agde – Saint-Cyprien
135 km, 14. September
Wir schreiben die Sternzeit 14-09-22. Heute hat ROMY GEBURTSTAG. Es ist ihr erster. Und den muss die kleine Maus leider im Krankenhaus verbringen. Es ist zum Heulen.
Auch wenn ich zu Hause wäre, dürfte ich sie nicht sehen und drücken. Deshalb muss ein Plan her.
Beim Frühstückstisch frage ich den Vermieter, ob er evtl. eine kleine Kerze für mich hätte. Etwas ungläubig und verwundert macht er sich auf die Suche. Um nach wenigen Minuten mit einer Christbaumkerze zurückzukommen. Ich stecke sie in Ermangelung einer Torte auf ein Croissant und mache für ROMY ein Geburtstagsvideo 😂🥰 Naja… es gab schon bessere Videobotschaften, ich gelobe Besserung.
Happy Birthday, ROMY, du Kämpferin!
Nach einer Weile im Sattel merke ich, dass ich ob der Tatsache, dass ROMY ihren ersten Geburtstag im Krankenhaus verbringen muss, ein bisserl getrübte Laune habe. Eher teilnahmslos trete ich Kilometer um Kilometer.

Da fällt mir mein alter Buddy ein. Ich ziehe den Joker, und mein alter Kumpel, Mr. Bruce Springsteen, eilt mir zur Hilfe. Aus der Konserve natürlich. Aber auf ihn ist Verlass und es funktioniert. That’s it, thanks, man!
Ich fahre heute ausnahmslos an der Küste. Narbonne, die erste römische Kolonie ausserhalb Italiens, mit einer einmalig imposanten Kathedrale und Leucate, um nur zwei der schönsten Orte zu nennen, liegen an der Strecke.
Am frühen Abend radle ich in Saint-Cyprien ein und schlage meine Zelte im Hotel Mar I Sol Logis (82 € / Nacht) auf.
Ich kann vom Zimmer das Meer sehen, der Vermieter spricht deutsch, das Essen ist fantastisch, meine Stimmung wieder auf dem Höhepunkt. Mit einem Wort – traumhaft.
Tag 12: Saint-Cyprien (F) – Girona (E)
112 km, 15. September
Beim Frühstück scheint mir die Sonne ins Gesicht, ich kann draussen sitzen. Das Rauschen des Meeres, die angenehme Temperatur lassen mich entschleunigen.
WAS… entschleunigen?! Was ist denn jetzt los? Mein Doc und Freund Martin W. hätte seine hellste Freude an mir. Mal schauen ob ich ihm von meiner Erleuchtung erzähle.
Heute steht der Grenzübertritt nach Spanien auf der Tagesplanung.
Es geht wieder lange entlang der Küste. Die hier ist unbeschreiblich schön. Südfrankreich ist einfach ein Traum.
Kurz vor der spanischen Grenze, genauer gesagt hinter Banyuls-sur-Mer, entscheide ich mich, die Planung zu ändern und mehr ins Landesinnere zu fahren. Warum? Keinen blassen Schimmer. Aus einem Gefühl heraus.
Ich finde eine Strasse, abseits der Hauptstrasse, die mich verzaubert. Keine Autos. Ich klettere eine Bergstrasse hinauf. Kehre um Kehre steige ich höher. Es ist heiss. Es ist schwül. Ich schwitze, was der Körper hergibt 🥵. Aber die Aussicht und die Schönheit ist jeden Kampf und jeden Tropfen Schweiss wert. Ich werde mit einem Feeling belohnt, das du kaum erahnen kannst.

Bevor ich aber die Bergstrasse zur Grenze nehmen kann, muss ich nochmal ins Tal. Bei Cerbère beginnt der Endspurt.
Wehmütig verlasse ich Frankreich, es hat sich in mein Herz gebrannt. Danke, du schönes, gastfreundliches, abenteuerliches Land. Es ist mir eine Freude, dein Gast gewesen sein zu dürfen.
Die Grenze befindet sich auf etwa 160 Metern Meereshöhe.
Ich habe es geschafft, ich bin in Spanien. Ein bisschen stolz bin ich schon darauf, es bis hierher geschafft zu haben.
Au revoir France.

Hola España.
Und wieder kippt ein Schalter. Wieder ist alles anders. Die Preise in der Gastronomie purzeln. 1 Stück Baguette mit Cola 3,50 €.
Leider währt meine Freude nicht allzu lange. Ab Portbou muss ich auf eine Schnellstrasse, N-260. Ja, ich muss. Es gibt nur 1 Strasse hier raus. Dafür sind es “nur” 40 km. Unglaublich viel Verkehr. Und weil es noch nicht genug ist für heute, genehmige ich mir auch noch einen heftigen Regenguss.
Ist ja keeein Problem. Kerschi ist ja bestens ausgestattet. Glaubte ich bis zu diesem Moment.
Die Überschuhe, obwohl nicht billig, sind keinen Schuss Pulver wert. In der nächsten Mülltonne dürfen sie über ihre mangelnde Loyalität nachdenken.
Kurz vor Girona ist erstmal Schluss für heute. Das Hotel Palau de Girona* (84 € / Nacht) in Sant Julià De Ramis ist prima, das Essen auch.
So ist Kerschis Welt auch schnell wieder in Ordnung.
Tag 13: Girona – Mataró
119 km, 16. September
Girona ist eine Stadt, deren Geschichte gaaanz weit zurück geht. Sehr weit und sehr wechselhaft. Römer, Westgoten, Mauren usw.
Aber wie immer, KEINE Zeit für Sightseeing.
Das nächste Ziel liegt an der Küste: Saint-Felius-de-Guíxols ist ein Touri-Ort.
Das einzig Aufregende an diesem Ort ist mein Blick zurück… es grenzt an schwarz.
Meine ersten Gedanken: Kerschi, schau, dass du die Fliege machst. Es könnte seeeeeehr nass werden. Ich verzichte um 14 Uhr auf mein Mittagessen und schaue, dass ich die Fliege mache.

Bis Tossa del Mar geht es auf und ab. Eine wunderbare Gegend. Aber ich kann sie nicht geniessen.
Die schwarze Wolke hat mein Tempo und leider auch meine Richtung. Ich weiss nicht, ob es mich beruhigt, dass sie nicht schneller ist, aber dunkler wird.
In Lloret de Mar muss ich pausieren. Ich steige vom Rad und der Himmel übt sich im Erguss.
Ha, Kerschi, wie gut getimed!
Nach etwa 1 Stunde ist der Spuk vorbei und die Reise geht weiter. Der Himmel bleibt weiterhin dunkel und ungewiss. Nach 30 km bekomme ich Gewissheit.
Der Himmel öffnet die Schleusen.
In einer winzigen Hausnische finde ich Schutz, zumindest für 1 Stunde. Aber es hört nicht auf, es wird nur ein bisschen leichter. Ich muss weiter, es ist schon spät. Es sind eh nur mehr 14 km bis Mataró.
Das war aber nur das Vorspiel. Bei Sant Andreu de Llavaneres geht es erneut los. Aber viel heftiger als zuvor. An einer Tankstelle warte ich erneut 1 Stunde.
Langsam werde ich unrund. Und es beginnt einzudunkeln. Ich habe nur noch 6 km. Das muss gehen, ich kann hier nicht übernachten. Als ich los starte, fragt mich Frau Tankstelle, ob das mein Ernst sei. Irgendwie schon.
Als ich von der Tankstelle runter rolle, verstehe ich ihre Frage. Auf der Schnellstrasse stehen Autos, sie kommen nicht mehr weiter, da das Wasser 30-40 cm hoch steht. Aber es sind ja nur noch 6 km, das schaffe ich schon.
Nach wenigen Minuten bricht die wahre Katastrophe los. Ein Sturm kommt auf, dass sich die Palmen verbiegen. Ein Blitz nach dem anderen jagt ins Wasser.
Und ich Held bin mitten drinnen im Weltuntergang.

Manchmal überholt mich ein Auto. Von der Bugwelle werde ich hin und hergeschoben wie ein Wasserball. Ein LKW im Gegenverkehr verpasst mir eine Dusche.
Ich kann nicht mehr raus. Ich muss vorwärts. Keine Abfahr- oder Schutzgelegenheit. Glaub es mir oder nicht.
Ich schalte in den Überlebensmodus. Ich muss da heil rauskommen. Ich fahre zur Strassenmitte, damit mich keiner mehr überholen kann. Das Treten ist eine Quälerei, da ich mit jeder Umdrehung tief ins Wasser tauche. Das zieht mir die Kraft aus den Beinen.
Wenn ich jetzt stürze, bin ich erledigt. Ich werde in der braunen Brühe und bei diesem Wolkenbruch nicht gesehen werden.
Am Stadtrand von Mataró sehe ich in einer Unterführung ein Auto schwimmen. Sturzbäche kommen wie Muren von den Hängen.
Endlich bin ich in der Stadt und kann von der Schnellstrasse runter. Bei der Einfahrt in eine Seitenstrasse übersehe ich in der Brühe einen Bürgersteig und stürze beinahe. Das war knapp, aber auch mein Glück.
Ich hätte sonst nicht gesehen, dass ein Kanaldeckel aufsteht.
Tropfnass husche ich durch eine offene Haustür und bin erst mal sicher. Ich sehe zu, wie draussen die Welt untergeht. Tische und Stühle schwimmen an mir vorbei. Das Wasser steigt immer mehr. Ich habe es jetzt nicht mehr eilig, ich bin in Sicherheit. Und ich lebe.
Hinterher im B&B Hotel Barcelona Mataró* merke ich, wie viel Kraft mir das Unwetter geraubt hat. Das Wasser rinnt aus jeder Ritze. Ich muss erst mal Kleidung und Schuhe mit dem Fön trocknen, damit ich zum Essen gehen kann.

Tag 14: Mataró – Barcelona
30,7 km, 17. September
Der erste Blick aus dem Fenster überzeugt mich nicht so sehr. Es ist noch immer stark bewölkt.
Zum ersten Mal bin ich unschlüssig, wie ich am besten den Tag plane. Es sind nur mehr 30 km bis Barcelona. Es braucht also keine Eile.
Die Fähre nach Italien habe ich aber für den 19. September gebucht. Es macht für mich irgendwie keinen Sinn, hier 2 Tage zu verplempern. Das Wetter ist auch nicht direkt danach.
Ich frage online bei directferries.de nach, ob ich umbuchen kann. Die Antwort ist: das kann bis 48 Stunden dauern. Telefonisch komme ich irgendwo in England raus. Alles sehr suspekt. Eine ewige Schreiberei.
Das wird mir jetzt zu blöd, und ich fahre direkt zum Hafen, um das zu klären. Wie es zugehen mag, machen die aber erst um 17 Uhr auf. Es ist wie verhext. Alles ist durcheinander gekommen.
Aber was solls? Ich muss warten.
Ich cruise ein bisserl durch die Stadt. Sie ist sehr schön.

Viel Moderne, gepaart mit alter Substanz. Viele kleine Gassen und total nette Menschen.
Auf einem kleinen Platz nehme ich mein Abendessen ein und unterhalte mich mit dem Kellner. Es ist wieder alles ganz vorzüglich und versöhnt mich ein wenig. Ich schliesse Frieden mit Spanien.
Um 17 Uhr geht alles ganz schnell. Ich frage am Schalter wegen der Umbuchung. Gleichzeitig bekomme ich eine Nachricht von directferries auf mein Handy : Wenn ich 37 € bezahle, könnte es klappen. Obwohl ich mit flexibler Umbuchung gekauft habe.
Anders am Schalter. Umbuchung geht und noch dazu gratis. Verstehe das, wer will.
Um 24 Uhr verlasse ich mit der Fähre Spanien in Richtung Italien.
Tag 15: Barcelona (E) – Civitavecchia (I)
17.-18. September
Die Nacht ist etwas unruhig. Ich spüre das Vibrieren der Motoren und ein wenig Seegang. Bin das halt nicht gewohnt.
An Deck ist es sonnig. Wir tuckern mit 40 km/h über das Mittelmeer.

Das Schifferlfahren und fremdbestimmt sein, beunruhigt mich.
Wie ein Tiger im Käfig, laufe ich am Deck rum. Dann wieder in die Kabine, um gleich wieder an Deck zu marschieren.
So vergeht die Zeit. Langsam, aber sie vergeht.

“All I can do, is sit and wait…”
Der Kutter ist ziemlich heruntergekommen. Auch der Service. Zumindest werde ich satt.
Nach 22 Stunden laufen wir pünktlich am Hafen von Civitavecchia ein.
Ich kann es nicht erwarten, das Schiff zu verlassen. Believe it or not: es treibt mir eine Träne aus dem Auge, als ich wieder aufs Bike kann.
Nur wenige Minuten sind es zum B&B Home Sweet Home* (62 € / Nacht) in Civitavecchia, wo ich schon erwartet werde.
2 wahnsinnig nette junge Leute empfangen mich. Das Zimmer ist perfekt. Nicht weit von der Altstadt, wo ich auch noch zu Essen bekomme.
Tag 16: Civitavecchia – Rom
94 km, 19. September
Wäre ich nicht zu blöd, die Kaffeemaschine zu bedienen, könnte ich mir Frühstück machen. So muss ich mit leerem Magen aufbrechen.
Irgendwo an der Via Aurelia hole ich mir was zu mampfen.
In Santo Severo verlasse ich die Aurelia und biege in Richtung Lago Bracciano ab.
Was für eine Strecke habe ich mir da gesucht? 5 km übelste Piste. Knietiefe Löcher. Sowas Schäbiges und Kaputtes hatte ich noch nie unter den Rädern. Nicht mal unter dem MTB. Mit meinem Auto – no chance to get through.
Aber ich fahre ja nicht mit dem Auto, sondern mit #5. Und die Lady schafft alles.
Nach 40 km bin ich am See, die Strapaze hat sich gelohnt. Bracciano ist eine sehr schöne alte Herzogs-Stadt mit einer Burg aus dem Mittelalter. Sie thront hoch über dem See.

Am Südufer radle ich weiter bis Anguillara Sabazia. Da landen am Hafen/Altstadt ganz ausgezeichnete Spaghetti Vongole auf meinem Tisch. Und zwar in der Roma beer company. Ein empfehlenswerter Platz!
Es kommt zum Endspurt. Rom ist nahe.
Nun fahre ich kurz auf einer Strecke, bis Osteria Nuova, die ich bereits vom letzten Jahr kenne. Darum will ich diesmal eine andere Strecke wählen.
Über Seitenstrassen, durch viele kleine Orte wie Boccea, radle ich schlussendlich in Rom ein.
Hört sich easy an, will aber erkämpft werden.
Viel Verkehr und eine schier unendliche Fahrt durch die riesige Stadt spülen mich zum Petersdom.

Ich bin überwältigt, dass ich da bin.
Und glücklich, dass ich gesund angekommen bin.
Und dass ich die ROM(Y)-Tour für die kleine Maus gemacht habe.
Und ein bisserl stolz bin ich auch.
Nach dem Einchecken im Hotel B&B Sergio House (89 € / Nacht) bereite ich mich auf meine letzte, aber sehr wichtige Aufgabe vor.
Ich suche und finde einen Ort, an dem ich meinen ROMY-Glückswürfel, der mich nun 2 Wochen begleitet und mir viel Glück gebracht hat, ablegen kann.
Er hat nun eine neue Aufgabe. Er soll ROMY immer und ewig Glück bringen!
Hier in der ewigen Stadt.

Eines Tages werde ich ROMY den Platz zeigen.
Am nächsten Tag geht es mit dem Zug zurück in die Heimat.
Gastautor Markus Kerschhacker
Ich arbeite als Betriebsingenieur für Elektrotechnik in der chemischen Industrie, liebe Radfahren in allen Varianten, aber auch Wandern und Langlaufen. Mit dem Biken habe ich seeeehr spät angefangen, etwa mit 42. Biken ist mein ganz persönlicher Stresskiller.
Meine Lieblingsländer sind Österreich, USA, Schweiz, Italien, Kroatien, Spanien, China, Schottland, Frankreich. Unbedingt bereisen möchte ich noch: Kanada, Australien, Neuseeland, Südamerika.

Mein wichtigstes Hobby: Meine Radfreunde und unser gemeinsames Projekt Seaside2Seaside: Einmal quer durch die USA mit dem Rennrad Kalifornien – Florida. Und zwar nicht nur mit sportlichen Ambitionen, sondern mit einem karitativen Zweck: Wir sammeln für das Projekt Suibamoond, das Kinder unterstützt, die Gewalt erlebt haben.
Lieber Kerschi, danke für einen weiteren witzigen, informativen und bewegenden Artikel!
Möge es ROMY von Tag zu Tag besser gehen!
Danke Armin…es macht mich glücklich, dass der Bericht ankommt.
Danke für den lieben Kommentar!
LG Kerschi
Super zu lesende, erfrischend beschriebene und bravourös, nein, romyrös erstrampelte Radtour, danke Kerschi für den Bericht und Miss Move für die Veröffentlichung! Achim
Danke dir, lieber Achim!