Dies ist ein Gastartikel von Peter Blöcher. Mit seiner Frau Kerstin hat er im Juni in gut 3 Wochen knapp 1500 km auf dem Weg von Eschborn (bei Frankfurt) nach Rom zurückgelegt.
Dieser Artikel beschreibt die Tour von Chur bis Rom. Möchtest du mehr wissen zum nördlichen Teil dieser Tour, findest du alle Tagesbeschreibungen in der Facebook-Gruppe Radreisen in Italien.
Stationen der Gesamttour:
Eschborn – Weinheim – Ettlingen – Freudenstadt – Tuttlingen – Bregenz – Chur – Splügen – Chiavenna – Menaggio – Vaprio d’Adda – Piacenza – Parma – Berceto – Marina di Massa – Altopascio – San Gimignano – Siena – Bagno Vignoni – Bolsena – Monterosi – Rom
Tage 1-6: Eschborn (Frankfurt) – Chur
Es ist mal wieder soweit! Nachdem wir in den letzten beiden Jahren unsere Leidenschaft für Radreisen (wieder-) entdeckt haben und mit unseren Touren nach Venedig und Schweden unvergessliche Eindrücke sammeln konnten, steht jetzt unser nächstes kleines Abenteuer an:
Von Eschborn bzw. Frankfurt nach Rom, also sozusagen vom Römer zu den Römern. Es ist unsere längste Tour und mit gut 4 Wochen Dauer auch der längste Urlaub, den wir bisher in unseren Arbeitsleben hatten. Dementsprechend gross ist die Vorfreude!
Die Strecke führt uns zunächst durch die Oberrheinische Tiefebene bis Karlsruhe, bevor mit der Überquerung des Schwarzwalds die ersten grösseren Steigungen anstehen. An Bodensee und Rhein entlang geht es weiter bis Chur.
Tag 7: Chur – Splügen, 52 km
Als unsere nette Pensionswirtin hört, was wir heute vorhaben, fährt sie beim Frühstück für ihre einzigen Gäste nochmal besonders auf und gibt uns danach noch Alufolie, damit wir die Reste für unterwegs einpacken können.
Heute beginnt für uns der erste Teil des Aufstiegs zum Splügenpass durch das Tal des Hinterrheins. Gut 1300 Höhenmeter stehen an.
Schon kurz nach der Ausfahrt aus Chur beginnt der erste knackige Anstieg. Auf Schotterwegen geht es steil bergauf, teilweise an die 20%, so dass das Hinterrad im Wiegetritt durchrutscht.
Gestern hatte ich mir auf der langweilig ebenen Strecke durchs Rheintal noch ein paar Steigungen gewünscht und jetzt bin ich voller Demut und pumpe wie ein Ochsenfrosch. Oben angekommen habe ich 130 Höhenmeter gemacht, ein Zehntel des Tagespensums. Das kann ja heiter werden…
Dafür ist die Landschaft erste Sahne! Alpenpanorama, saftige Wiesen mit Kühen und Kuhglockengebimmel, so wie man das aus den schmalzigsten Heimatschmonzetten kennt.





Der eigentliche Anstieg beginnt aber erst nach Thusis. Wir sind mittlerweile auf der Bundesstrasse unterwegs, die aber aufgrund der parallel verlaufenden Autobahn erfreulich wenig Verkehr aufweist.
Nach 35 km führt uns die Route durch die Via Mala, eine Schlucht, die Reisenden in früheren Zeiten das Fürchten gelehrt hat. Angst muss man heute keine mehr haben, aber ein wenig mulmig zumute wird uns dafür beim Befahren der ziemlich langen Tunnel. Das liegt weniger an dem schummrigen Licht, sondern mehr an der unheimlichen Akustik. Nähert sich von hinten ein Kleinwagen, hört sich das schon aus hunderten Metern Entfernung an, als sei eine Bomberstaffel im Anflug. Bei einer Harley erscheint die Apokalypse unmittelbar bevor zu stehen.

In Andeer, auf etwa 1000 m Höhe, tanken wir nochmal jeder einen Eiskaffee für schlappe 12 € das Stück, bevor es auf die letzte Etappe geht.
In Serpentinen schlängelt sich die Straße den Berg hinauf und gibt uns einen Vorgeschmack auf den Morgen anstehenden Splügenpass. Getreu dem Ausdauersportler-Motto “Nicht die Strecke tötet, sondern das Tempo” lasse ich mir Zeit, fahre meistens im ersten Gang und habe oft nicht mehr als 6 km/h auf der Uhr. Dafür hat dieses gleichmäßige Kurbeln von Serpentine zu Serpentine etwas Meditatives, ganz anders als auf den ruppigen Waldstrecken, wo sich alle paar Meter der Neigungswinkel ändert. Ich habe das Passfahren schon zu meinen Rennradzeiten sehr gemocht.
Kerstin muss sich heute dafür sehr in Geduld üben. Mit ihrem E-Bike könnte sie die Strecke vermutlich in der Hälfte der Zeit fahren. So aber fährt sie immer mal ein Stück vor, macht Fotos und wartet auf mich, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Das traumhafte Wetter macht das Ganze auch etwas einfacher.
Am Nachmittag erreichen wir Splügen, den bisher schönsten Ort unserer Reise. In dem 400-Seelen-Dorf finden wir ein schnuckeliges Hotel und freuen uns schon auf die morgige Auffahrt zum gleichnamigen Pass. (An dieser Stelle interveniert Kerstin, sie freut sich erst mal aufs Abendessen.)

Tag 8: Splügen – Chiavenna, 37 km
Wir sind über den Berg!
Genau eine Woche, nachdem wir vor unserer Haustür in Eschborn gestartet sind, stehen wir auf dem Scheitel des Splügenpasses in 2114 m Höhe und sind glücklich und auch ein wenig stolz, es geschafft zu haben. Die Passhöhe ist gleichzeitig die schweizerisch-italienische Grenze. Viva Italia!
Der Aufstieg verlangt uns nochmal einiges ab. Einfahren ist nicht, es geht gleich zur Sache, sprich: auf die Passstrasse. Während sie sich in gleichmäßigen Serpentinen den Berg hoch schlängelt, empfiehlt uns die Routing-App Komoot (von der ich grundsätzlich begeistert bin) nach wenigen Metern eine Ausweichroute über einen Schotterweg, der geradlinig bergauf führt.
Wir sind skeptisch, folgen ihm aber trotzdem. Ein Fehler, wie sich sehr schnell herausstellt!
Der Weg wird immer steiler, ich pfeife schon aus dem letzten Loch, als sich nochmals eine Rampe vor uns auftut. Nichts geht mehr, schieben ist angesagt. Selbst Kerstin schafft es nicht durchzufahren, weil beim E-Bike das Hinterrad durchdreht. Zudem sind wir inmitten einer Kuhweide gelandet, und sie muss sich den aufdringlichen Annäherungen eines Kalbes erwehren, dabei wirkt sie gar nicht wie ein Muttertier.
Die Schiebestrecke geht zwar nur 500 Meter, aber zum Schluss ist es so steil, dass ich nur noch im “Hau-Ruck-Verfahren” vorankomme. Als wir erleichtert wieder auf der Strasse angelangen, haben wir gerade einmal 2 km geschafft.



Aber dann ist wieder “meditatives Kurbeln” angesagt und wir nähern uns langsam aber sicher der Passhöhe. Es ist wenig Verkehr, und die, die unterwegs sind, fahren sehr rücksichtsvoll. Die Aussicht ist natürlich toll und in den Serpentinen kann man immer wieder einen Blick nach unten werfen und sehen, was man schon geschafft hat. Das motiviert zusätzlich!
Die Passhöhe selbst ist eher karg und nüchtern. Ein paar Strassenschilder, ein Grenzstein, ein ehemaliges Zollhäuschen – das wars. Früher war mehr Lametta!
Bei aller Freude ist Kerstin dann doch ein wenig geknickt, als ein Tourist zunächst bewundernd auf uns zukommt, dann ihr Fahrrad sieht und mit einem despektierlichen “Ach so, ein E-Bike” wieder von dannen zieht. Kerstin fährt fast die ganze Strecke im Eco-Modus mit wenig Unterstützung. Seit gestern haben wir 90 km zurückgelegt, dabei über 2000 Höhenmeter erklommen und sie hat immer noch 2 von 5 Balken auf der Ladeanzeige. Auch E-Bike-Fahren kann man sportlich betreiben!
Was dann kommt, ist eine Sahneabfahrt, wie man sie auch in den Alpen nicht allzu oft finden dürfte. Von über 2100 m geht es runter auf 300 m. 51 Kehren hat die Abfahrt und da sind die “normalen” Kurven noch gar nicht mit drin. Die Aussicht ist spektakulär, alles in allem ist es atemberaubend!
In Montespluga, dem ersten Ort hinter der Grenze, machen wir Halt, geniessen die italienische Gastfreundschaft und eine Nusstorte zum Niederknien.
Die heutige Etappe ist relativ kurz, da wir bisher schneller vorangekommen sind, als geplant. Normalerweise wären wir heute bereits in Thusis gestartet.
Sie endet in Chiavenna, einem sehr schönen Städtchen, in dem wir eine tolle Unterkunft gefunden haben. Ein kleines Apartment inmitten der Altstadt mit einer wunderschönen Terrasse. Kaum in Italien angekommen, hat uns die typische Atmosphäre, das quirlige Leben und die sympathische Art der Menschen schon wieder voll in ihren Bann gezogen.
Schwer zu glauben, dass wir bis gestern Morgen noch nicht wirklich in den Alpen waren – bis Chur war ja alles flach – und sie jetzt schon hinter uns haben! Bis zum morgigen Ziel am Comer See werden sie noch prächtige Kulisse sein, aber echte Steigungen sind nicht mehr zu erwarten. Danach beginnt die Po-Ebene. Die nächsten Berge erwarten uns erst wieder bei der Überfahrt der Apenninen in die Toskana. Fast ein bisschen schade…







Übernachtung Chiavenna

Tag 9: Chiavenna – Menaggio, 54 km
Aufzubrechen fällt uns heute besonders schwer. Zu liebevoll ist das Frühstück auf der schönen Terrasse unseres Apartments angerichtet. Ausserdem haben wir uns in den Ort Chiavenna regelrecht verliebt.
Wir können uns aber auch wirklich Zeit lassen, denn es ist 10:00 Uhr, bis wir auf die Räder steigen und Check-in in der nächsten Unterkunft ist ab 15:00. 5 Stunden für 54 km, das klingt eher nach gemütlicher Kaffeefahrt als nach ambitionierter Radtour.

So lassen wir uns langsam treiben, zunächst am Flüsschen Mera entlang, das schon bald in den Lago di Mezzola mündet, einem dem Lago di Como vorgelagerten See. Obwohl wir mittlerweile schon wieder auf gut 200 m sind, umrahmen uns noch schneebedeckte Berge. Eine malerische Kulisse! Immer wieder halten wir an und genießen die Aussicht. Eigentlich will man an einer Tour fotografieren, um nur nichts zu verpassen.
Das ändert sich auch nicht, als wir den Comer See erreichen. Wir sind überrascht, wie entspannt es hier im Norden des Sees ist. Überhaupt nicht überlaufen. Zudem gibt es überall freien Zugang zum See. Das kennen wir von den deutschen Seen anders, wo vieles am Ufer in Privatbesitz oder der Besuch im Strandbad kostenpflichtig ist.
In einer Strandbar in Domaso schlürfen wir einen leckeren Eiscappuccino. Aus der Box ertönt Reggae, was unsere Stimmung sehr gut wiedergibt.
Weiter Richtung Süden fahrend, wechseln wir immer wieder zwischen Strandpromenade und Uferstrasse. Die Strandpromenade ist oft so schmal, dass wir die Räder schieben, was uns beim heutigen Zeitplan aber nicht schwerfällt.
Auf der Strasse wird es schnell unangenehm, denn sie ist ebenfalls schmal, dazu kommt noch der Schwerverkehr. Dann doch lieber relaxed direkt am Ufer.
Leider haben wir heute nicht ganz so viel Glück mit der Unterkunft, zumal wir hier morgen unseren ersten “Ruhetag” begehen. Es ist etwas abgelegen und direkt nebenan ist eine Baustelle. Die Buchung haben wir bereits zuhause vorgenommen, da an Wochenenden die Mailänder an den See strömen und es dann wohl mit Quartieren schon mal eng werden kann. Egal, wir werden das Beste draus machen.






Tag 10: Ruhetag
Der erste Tag Pause nach 9 Tagen im Sattel! Wir waren gespannt, wie sich das anfühlt. Um es vorwegzunehmen: Geht so.
Naja, ganz ehrlich: Radfahren ist schöner! Aber gebucht ist gebucht…
Der letzte Radtag war so locker, dass es eigentlich keiner weiteren Pause bedurft hätte. Zudem ist es ja auch nicht so, dass die bisherige Tour nach dem Motto “Train, eat, sleep and…repeat” abgelaufen wäre – ganz im Gegenteil.
Es ist die schönste Art von Urlaub! Bei kaum einer anderen bekommt man so den Kopf frei. Dass man dabei auch schon mal an seine Grenzen kommt, gehört dazu, ist aber nicht der eigentliche Sinn der Sache.
“Der Weg ist das Ziel” passt nirgends besser, als bei dieser Art zu reisen. Man nimmt die Natur mit all seinen Sinnen wahr und kommt durch wunderschöne Orte, von denen man vorher nie gehört hat. Immer wieder haben wir auf unseren Touren erlebt, dass man die schönsten Perlen dort findet, wo man sie nicht sucht.
Umgekehrt wird man auch schon mal enttäuscht, wenn die Erwartungen zu hoch sind, was mitunter bei echten Hotspots vorkommt. “Die Hölle, das sind die anderen” hat Sartre gesagt und man möchte hinzufügen “zumindest wenn zu viele von denen da sind”.

Da der Strand in Menaggio geschlossen ist, nehmen wir an unserem “Ruhetag” die Fähre auf die Ostseite des Sees nach Varenna. Auch dort ist der Strand “aus Sicherheitsgründen” (wir vermuten, es liegt an der Wasserqualität) geschlossen.
Trotzdem zwängen sich Heerscharen an Menschen bei einer Affenhitze durch die schmalen Uferpromenaden und Gassen. Ein einziges Geschiebe und Gedränge!
Wir sind das echt nicht mehr gewohnt, und am Ende des Tages fühlen wir uns kaputter als nach einem langen Radtag.



Unser Tipp an alle, die sich den wunderschönen Comer See als Ziel aussuchen: konzentriert euch auf den Norden. Dort ist es viel entspannter.
Und entspannt sind auch wir, wenn wir morgen wieder auf die Räder dürfen.
Tag 11: Menaggio – Vaprio d’Adda, ca. 60 km
+ Schiffstransfers
Wenn man eine Radtour von Frankfurt nach Rom plant, denkt man intuitiv, dass man beim Erreichen Italiens schon den grössten Teil der Strecke hinter sich hat. Das ist ganz normal, da das menschliche Gehirn die unmittelbare, bekannte Umgebung grossmassstäblich skaliert, während die Distanzen subjektiv immer mehr zusammenrücken, je weiter sie entfernt sind.
Wir sind jetzt schon an unserer dritten Übernachtungsstätte in Italien und haben immer noch nicht die Hälfte der Gesamtstrecke hinter uns. Italien zieht sich und das ist gut so!
Mit dieser Gewissheit und der Hoffnung, dass noch viele schöne Erlebnisse vor uns liegen, starten wir in den Tag, auch wenn gerade heute ein spezielles Problem angegangen werden muss.
Auf unserem Weg nach Süden am Lago entlang erwartet uns am heutigen Sonntag viel Verkehr auf teils engen Strassen. Zudem führt die Strecke durch 2 recht lange Tunnel. Zumindest diese wollen wir uns nicht antun.
Wir fahren also von Bellagio, das wir mit der Fähre erreichen, zunächst an der Küstenstrasse entlang, bis wir nach etwa 15 km im Ort Onno den Anleger ansteuern. In einem Café warten wir bei leckerem Apfelstrudel und Cappuccino auf das Schiff, das uns nach Lecco am Ende des südöstlichen Arms des Comer Sees bringt. So können wir beiden Tunnel ausweichen.
Danach geht es zunächst immer noch etwas stressig weiter. Im Übergang des Sees zum Fluss Adda sind wir auf kombinierten Geh-/Radwegen unterwegs. Mailand und Bergamo sind keine Autostunde entfernt und heute am Sonntag scheint es alle Italiener hinaus in die Natur zu ziehen. Da kann es schon mal eng werden.


Erst mit dem Auslaufen des Flusses aus dem See ändert sich das Bild und damit auch die Stimmung. Am Ufer der Adda fahren wir auf ruhigen Schotterwegen durch üppige Vegetation. Die grossen Bäume spenden Schatten, wir “kommen langsam runter” und können beim Fahren endlich wieder die Seele baumeln lassen.
Über 30 km folgen wir dem Fluss und was sehr ruhig beginnt, wird dann auch noch richtig spektakulär. Nahe dem Ort Paderno d’Adda trennt eine grosse Schleuse die Adda in einen Kanal und den ursprünglichen Fluss und der Radweg führt über mehrere Kilometer über einen Damm mitten durch.
Rechts der Kanal, links in der Schlucht der tosenden Fluss. Dieser Radweg gehört sicher zu den absoluten Highlights der bisherigen Tour.
Perfekt wird das Ganze noch durch ein uriges Gartenlokal am Wegrand, bei dem wir natürlich noch einkehren. Von den Betreibern dieser Wirtschaft spricht niemand Deutsch oder Englisch, lediglich eine Italienerin unter den Gästen hilft beim Übersetzen. Unter den Gästen herrscht eine ausgelassene Stimmung und obwohl wir kein Wort verstehen, ist die Fröhlichkeit ansteckend.
Frisch gestärkt machen wir uns auf die letzten Kilometer zu unserer kleinen Pension.


Tag 12: Vaprio d’Adda – Piacenza, 81 km
Zunächst noch ein Nachtrag zu unserer gestrigen Pension, ein sehr schönes, altes Haus, auf dem Stadthügel gelegen, mit Blick auf die Adda. Der Besitzer ist ein wohlbeleibter, gut gelaunter pensionierter Radiologe, der die Pension wohl eher als Hobby betreibt. Seinen kleinen, weissen Hund hat er nach einer radiologischen Diagnoseform benannt und auf der wunderschönen Veranda erfreuten sich neben vielen Zierpflanzen auch ein paar Hanfgewächse seines grünen Daumens. Schon schräg, was man auf Reisen so erlebt.
Apropos reisen, das stand natürlich heute auch an und zwar mal wieder eine längere Etappe.
Wir planen unsere Touren immer so, dass wir am Anfang, in bekannter Umgebung eher längere Etappen machen, um dann in den weniger bekannten, wie z. B. in der Toskana mehr Zeit für Dolce Vita zu haben. Auch in den Gegenden, von denen wir uns eher weniger versprechen, versuchen wir, schnell voranzukommen. Die Po-Ebene, die wir in den nächsten 2 Tagen durchqueren, zählen wir dazu. Landschaftlich ist es wohl eher nicht der Brüller, dafür freuen wir uns auf die Übernachtungsorte Piacenza und Parma.
So starten wir in den Tag und fahren zunächst wieder an der uns mittlerweile sehr vertrauten Adda entlang.

Die Berge der auslaufenden Alpen, die uns den grössten Teil des gestrigen Tages noch begleitet haben, lösen sich im Nichts auf und es wird klar, dass wir in der Po-Ebene angekommen sind. Die Landschaft wird oft als sehr eintönig beschrieben, was ich so gar nicht bestätigen möchte. Sie ist sehr grün, was sicherlich auch den intensiven Regenfällen der letzten Wochen geschuldet ist. Vermutlich ist das für den Sommer kein typischer Anblick, genauso wenig wie die gut gefüllten Flüsse und oft noch tiefen Pfützen auf schattigen Wegen, obwohl es schon seit Tagen heiss und trocken ist.
Don Camillo und Peppone spielt in einem Örtchen der Po-Ebene, und man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie die Natur im Sommer sonst hier aussieht.
Wir geniessen die heutige Etappe, zumindest auf der ersten Hälfte. Es ist eine Wohltat, nach dem Gewusel der letzten Tage ganz entspannt und abseits jeglichen Trubels dahin rollen zu können.
Im Laufe des Tages setzt uns die Hitze allerdings immer mehr zu. Der Asphalt flimmert, das Thermometer zeigt 34 Grad. Der Fahrtwind kühlt nur noch im Schatten ein wenig, doch den finden wir so gut wie nicht mehr.
Ansonsten fühlt es sich an, als ob uns jemand einen Fön ins Gesicht halten würde. In immer kürzeren Abständen halten wir für eine Trinkpause an und ich bin froh, vor Beginn der Tour die Flaschenhalter noch ausgetauscht zu haben, sodass ich zwei 1-Liter-Flaschen mitführen kann.

Grössere Pausen machen wir nicht, was auch daran liegt, dass die wenigen Orte, durch die wir kommen, in der Mittagshitze wie ausgestorben sind.
Zwischendurch machen wir noch eine Erfahrung der besonderen Art. Wir sind auf der Via Francigena angelangt, einem alten Pilgerweg, der bis auf den Petersplatz führt. An ihm orientieren wir uns von jetzt an zumindest grob und geraten prompt auf einen Handtuch breiten Pfad, der immer enger wird und irgendwann komplett zugewachsen ist.
Wir kämpfen uns da durch, werden von den Seiten von Nesseln und Dorngestrüpp traktiert und aus allen Richtungen von tausenden Insekten. Noch Stunden später habe ich lauter Quaddeln an den Armen und keine Ahnung, ob es vom Viehzeug oder den Nesseln kommt. Kerstin ist eh schon total verstochen.
Zum Glück finden wir bald wieder auf die Strasse zurück. Nach 65 km sind wir am Uferdamm des Pos angelangt, froh und auch ein wenig stolz, wieder einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg nach Süden erreicht zu haben.
Bald darauf überqueren wir den Fluss und damit die Grenze zwischen der Lombardei und der Emilia Romagna.
Hinter der Brücke erwartet uns Piacenza, ein wunderbares Städtchen und zur Belohnung ein Eiscafe auf der dortigen Piazza.




Tag 13: Piacenza – Parma, 80 km
Die Ausfahrt aus Piacenza ist so, wie man sie sich nicht wünscht, aber immer wieder in den Städten vorkommt: Kilometerlange Ausfallstrassen durch öde Gewerbegebiete mit viel Schwerverkehr. 20 km braucht es, bis wir auf ruhigere Wege treffen.
Ab da wechseln sich kleine Nebenstrassen mit staubigen Schotterwegen ab. Die Landschaft ist flach wie ein Handkäs und von Landwirtschaft geprägt, immer wieder fahren wir an Maisfeldern entlang. Man kann nicht behaupten, dass hier ein Highlight das andere jagt.
Die Sonne brutzelt wieder vom Firmament. Gestern habe ich mir beim Discounter noch ein ärmelloses Baumwollleibchen geholt. Das einzige ärmellose Teil, das ich mit hatte, war ein eng sitzendes aus Nylon. Darin fühlte ich mich bei der Hitze wie eine Presswurst im Naturdarm. Jetzt genieße ich es, wie der Wind durch das Shirt streicht. Es sind die kleinen Dinge, an denen wir uns heute erfreuen (müssen).
Oder doch nicht? Am Nachmittag erreichen wir Parma und stürzen uns gleich mal in die sehenswerte Altstadt. Die Besichtigung des Doms beeindruckt. Wie man es vor fast 1000 Jahren mit den damals vorhandenen technischen Möglichkeiten geschafft hat, solch monumentale Bauten zu errichten, wird mir immer ein Rätsel bleiben.



Aber nicht nur die Altstadt ist etwas Besonderes. Parma und Umgebung sind auch die Heimat von Parmaschinken und Parmesankäse. Wir sind hier in der – wie manche sagen – heimlichen kulinarischen Hauptstadt Italiens. Grund genug, um in einem der netten Restaurants ordentlich zuzuschlagen.
Die Stärkung können wir gut gebrauchen, denn morgen steht vielleicht die schwerste Etappe auf dieser Tour an. Es geht hinauf in den Apennin, und dabei sind fast 1200 Höhenmeter in knalliger Hitze zu meistern.
Tag 14: Parma – Berceto, 56 km
Ich gebe zu: In den letzten Tagen hat unsere Begeisterung an der Radtour etwas gelitten. Der Trubel am Comer See und auch die beiden heissen Tage in der Po-Ebene haben uns geerdet und die Euphorie etwas gedämpft. Gestern in Parma waren wir so groggy, dass wir die Stadt gar nicht mehr richtig geniessen konnten und ich schon ein bisschen Bammel vor der heutigen Bergetappe hatte.
Es musste einfach mal wieder ein Highlight her und. Um es gleich vorwegzunehmen: das hatten wir heute!
Den Apennin vor Augen, verlassen wir Parma bei 27 °C am Morgen. Zudem ist es schwüler als in den letzten Tagen. 6 Liter Wasser haben wir dabei, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, denn wir haben uns eine Strecke mit nur einigen kleinen Ortschaften unterwegs ausgesucht und entsprechend unklarer Versorgungslage.
Die Strada provinciale (SP) 15 führt immer leicht bergauf, so dass man es kaum sieht, aber doch ordentlich ausgebremst wird. So geht es 30 km lang. Es wird immer grüner. Der Wald links und rechts der Strecke sowie die ersten 200 gewonnenen Höhenmeter wirken sich schon sehr angenehm auf die Temperatur aus.
Das Streckenprofil weist die grösste Steigung zwischen km 30 und 45 aus. Ich schätze, dass ich für die 15 km fast 2 Stunden brauche und wir beschliessen, vorher nochmal ein Päuschen zu machen, um Cappuccino und Wasser nachzutanken.
Im kleinen Örtchen Calestano ist gerade ein noch kleinerer Markt. Wir setzen uns auf die Eingangstreppe einer benachbarten Taverne, wo uns der Wirt freundlich bedient und schauen dem bunten Treiben zu. Als wir wieder aufbrechen wollen, grüsst uns ein Einheimischer lachend mit kurbelnden Handbewegungen und wünscht uns einen “buon giro”.
Frisch gestärkt und mit diesen Wünschen ausgestattet, kann nun wirklich nichts mehr schiefgehen. Und tatsächlich, je steiler es wird, desto aufregender wird auch die Landschaft. Immer wieder blicken wir in die Schlucht entlang der Strecke, während die Strasse sich den Berg entlang schlängelt.
Ich finde schnell meinen Rhythmus. Langsam, aber kontinuierlich machen wir Höhenmeter auf Höhenmeter, und trotz der Anstrengung grinse ich selig vor mich hin.
Es läuft viel besser als erwartet. Auch Kerstin hat richtig Spass an der Tour, immer wieder tauschen wir uns aus. Es ist wunderschön, solche Eindrücke mit der Partnerin teilen zu können.




Bereits am frühen Nachmittag erreichen wir Berceto, auf über 800 m mitten im Apennin gelegen. Das 2000-Seelendörfchen ist wieder eines dieser Perlen, die wir gefunden haben, ohne dass wir sie gesucht hätten.
Während ich diese Zeilen tippe, sitzen wir zwischen lauter Einheimischen in einer Trattoria auf dem Dorfplatz und lassen diesen herrlichen Radtag noch einmal Revue passieren.
Übernachtung Berceto
B&B La casa di Marty*: sehr schöne Unterkunft mit liebenswerten Gastgebern


Tag 15: Berceto – Marina di Massa, 90 km
Ein Tag, der uns mit voller Wucht vorführt, wie gegensätzlich Urlaub in Italien doch sein kann!
Am Morgen verlassen wir unsere “Perle” Berceto und machen uns auf den Weg zum Passo della Cisa.
Gut 200 Höhenmeter müssen wir uns noch auf der kaum befahrenen Bundesstrasse erstrampeln, bis wir auf 1041 m die Passhöhe erreichen, wo wir uns von der Emilia-Romagna verabschieden und voller Neugier und Vorfreude die Toskana betreten.



Kurz nach der Passhöhe verlassen wir die Hauptstrasse und folgen einer kleinen asphaltierten Strasse hinab ins Tal. Über einige Kilometer hinweg treffen wir keine Menschenseele und haben immer wieder fantastische Ausblicke. Wir geniessen sie, müssen uns aber trotzdem auch auf die Strasse konzentrieren, denn sie ist eng und gespickt mit scharfen Kurven.
Nach einem kurzen Stück auf der Hauptstrasse verlassen wir diese wieder und biegen in den Ort Pontremoli ein, eigentlich nur, um einen Tunnel zu umfahren. Der Ort selbst sagte uns bisher nichts. Umso erstaunter sind wir bei dessen Durchfahrt. Es scheint, als wäre hier die Zeit stehen geblieben. Einen so schönen Ort haben wir selten gesehen.
Später machen wir noch einmal eine solche Erfahrung in einem kleineren Ort. Zu dem Zeitpunkt sind wir noch der Auffassung, dass es wieder ein herrlicher Radtag wird, aber leider müssen wir unsere Erwartung deutlich runterschrauben…


Immer wieder fahren wir heute auf der Bundesstrasse 62, was im oberen Teil rund um den Cisa-Pass auch kein Problem ist. Je weiter wir aber Richtung Küste kommen, desto stärker wird der Verkehr. Zudem wird es immer heisser. Zwar sind wir heute überwiegend bergab gefahren, haben aber dennoch durch die Anstiege zwischendurch über 700 Höhenmeter gemacht. Auch das macht sich langsam bemerkbar.
Als wir endlich die Bundesstrasse mit dem Schwerlastverkehr verlassen, werden wir prompt in das andere Extrem geführt: ein kilometerlanger Singeltrail durch Schilf und Schlammlöcher, der manchen Dschungelcampkandidaten zur Meuterei getrieben hätte.
Immerhin gibt dies einen Hinweis darauf, dass wir uns schon nah am Meer befinden. Und tatsächlich: fast exakt mit dem km 1000 unserer Tour erreichen wir die Küste des Ligurischen Meeres.
Eigentlich ein Grund zur Freude, aber was wir hier sehen, ist so hässlich wie die Nacht! Mann oh Mann, wie kann man eine schöne Küste nur so verschandeln?
Im Hotel angekommen, bringen wir die Klamotten aufs Zimmer und wollen natürlich so schnell wie möglich ins kühle Nass. Aber zunächst müssen wir dem Hotelmanagement erklären, dass wir keinesfalls bereit sind, um 17:30 Uhr für einen kurzen Badespass am hoteleigenen Kiesstrand 30 € für den Sonnenschirm zu berappen. Ohne diese Tagesmiete geht hier nämlich nichts. Sie lassen sich erweichen, als wir versprechen, nur auf den Steinen zu sitzen und bloss keine Klamotten auf den Liegen abzulegen (obwohl zu dieser Zeit fast kein Hotelgast mehr am Strand ist).
Wir haben in Italien schon die ein oder andere “Marina” oder “Lido” gesehen und hatten deshalb ohnehin geringe Erwartungen. Aber den Kulturschock müssen wir erst mal verdauen.
Bisher haben wir auf der Tour kaum Alkohol getrunken, aus der Befürchtung heraus, am nächsten Tag nicht fit genug zu sein. Morgen haben wir einen Ruhetag als Badetag am Meer geplant. Manchmal kann man sich Dinge auch schöntrinken. Ich bin gerade dabei…
Tag 16: Ruhetag
Alles halb so wild!
Ausgeschlafen und regeneriert sieht die Welt schon wieder anders aus. Der Frust von gestern ist vollständig verpufft.
Wir mieten uns brav unseren Sonnenschirm mit den beiden Liegen, planen am Strand die nächsten Tagesetappen und nehmen Buchungen für die Unterkünfte vor. Die Hotelanlage mit dem eigenen Strand ist gut abgeschirmt von dem Lärm und der Hektik um uns herum und zudem nur mässig ausgelastet.
Es ist sicherlich nicht die Art von Urlaub, die wir planen würden aber für einen Tag können wir das Faulenzen hier richtig geniessen



Tag 17: Marina di Massa – Altopascio, 70 km
Nach einem Tag exzessiven Nichtstuns, der sehr viel schöner verlief als erwartet, steht unsere nächste Radetappe an. Es geht in Richtung Herz der Toskana.
Und würde das alleine als Motivation noch nicht ausreichen, so tut die Situation rund um Marina di Massa ihr Übriges. Es ist Samstag und die Hölle los. Ganz Italien scheint heute baden gehen zu wollen. Die Strassen sind voll, und auch auf dem durchaus breiten Radweg, der parallel zum Strand verläuft, können wir zwischen Fussgängern, anderen Radfahrern und querenden Autos nur Slalom fahren und kommen kaum voran. Es ist sehr stressig.
Das ändert sich erst, als wir uns von der Küste entfernen und nach 15 km das idyllische Örtchen Pietrasanta erreichen. Wir geniessen die Atmosphäre, nehmen uns Zeit und schieben unsere Räder durch die kleine Altstadt.
Nach weiteren 10 km geht es in die Berge. 2 ordentliche Anstiege stehen an. Zwar kommen wir heute kaum auf über 200 m Seehöhe, aber es fühlt sich viel höher an. Vielleicht liegt es daran, dass es immer wieder auf kleinen Strässchen über enge Serpentinen geht.
Es sind auch eine Menge Italiener auf ihren Rennrädern unterwegs und man spürt stets die Radsportbegeisterung dieser Nation. So kommt richtig “Giro-Stimmung” auf.
Tolle Landschaft, herrliche Ausblicke und immer wieder kleine, hübsche Örtchen auf den toskanischen Hügeln. Dazu die typischen Zypressen am Wegrand: Das ist das Italien, das wir lieben!



Wenn wir bisher eines auf dieser Tour gelernt haben, dann dass es immer am schönsten wird, wenn man die Ebene verlässt. Das war so, als wir vom Oberrheingraben in den Schwarzwald fuhren, vom Oberrhein in die Alpen, von der Poebene in den Apennin und jetzt, da wir uns von der Küste wegbewegen, ist es wieder so.
Bisher hat sich jeder Höhenmeter gelohnt und daran ändert auch das zugegebenermassen zeitweilige Fluchen bei den Anstiegen nichts.
Bald kommen wir jedoch erstmal wieder in die Ebene und erreichen den Ort Lucca, in dem wir durch ein Tor der noch immer vorhandenen Stadtmauer fahren. In der schönen Altstadt machen wir eine ausgedehnte Pause und stärken uns in einem Café.
Das können wir auch gut gebrauchen, denn auf den letzten Kilometern bläst uns ein Wind wie aus einem Heissluftgebläse frontal entgegen. Auch wenns zum Schluss nochmal zäh wird, blicken wir auf einen sehr abwechslungsreichen und schönen Tourentag zurück.

Übernachtung Altopascio
Hotel Paola*: empfehlenswert und nett, aber Räder stehen im frei zugänglichen Hinterhof ohne Anschlussmöglichkeiten.
Tag 18: Altopascio – San Gimignano, 64 km
Als ich gestern ein paar WhatsApps an Freunde verschickte, habe ich erwähnt, dass ab jetzt die Etappen kürzer werden und öfter “Dolce Vita” angesagt ist. Was sollte da heute schon gross kommen, bei mageren 64 km? Klar, die Höhenmeter läppern sich zusammen in der hügeligen Toskana, aber wir haben ja schliesslich schon echte Gebirge hinter uns.
Also alles kein Problem? Denkste!
Um es vorwegzunehmen: an keinem anderen Tag der bisherigen Tour habe ich so gelitten. Zwischendurch war ich so platt, dass man mich mit Hut unter der Tür hätte durchschieben können.
Dabei fängt alles ganz harmlos an. Auf kleinen Strassen, die am Sonntagmorgen fast menschenleer sind, cruisen wir durch die wellige Landschaft. Dabei bekommen wir schon einen kleinen Vorgeschmack auf das, was da noch auf uns zukommt. Hoch-runter-hoch-runter, nie viele Höhenmeter am Stück, eher ein wenig wie in der Achterbahn.
Nach 25 km dann der erste knackige Aufstieg nach San Miniato. Kaum mehr als 100 Höhenmeter am Stück, aber auf dem Höhenprofil sieht es aus, als würde man eine Wand hochfahren, und so fühlt es sich jetzt auch an. Oben wieder einige km Achterbahn, bevor es so steil wieder runter geht, dass man gefühlt kaum schneller ist als bergauf.
Dafür ist die Landschaft ein Traum! Die Toskana von ihrer schönsten Seite und mit das Beste, was wir auf der bisherigen Tour zu sehen bekommen haben. Zypressenalleen, die auf Hügel führen, auf denen kleine mittelalterliche Städtchen stehen, wie eben dieses San Miniato. Dabei immer wieder fantastische Fernblicke auf Panoramen, die keine Kamera einzufangen vermag.
Wir sind begeistert von diesem Tag – fast bis zum Schluss. Fast…
Das Fiese ist nämlich, dass die heftigste Steigung die letzten 10 km vor Ende der Tour sind. Schon bevor wir dort angelangt sind, werden wir wieder auf einen Trail geführt, auf dem man schon in der Ebene kaum vorankommt und einmal sogar einen kleinen Bach durchqueren muss.
Danach geht es im unwegsamen Terrain steil bergauf. Ich muss schieben und rutsche mit den Radschuhen auf dem Geröll immer wieder weg. Zum Glück ist der Spuk bald vorbei, und wir gelangen wieder auf die Strasse.
Weiter geht es steil bergauf. So steil, dass ich auf der Strasse meine eigenen Serpentinen fahre, zum Glück ist so gut wie kein Verkehr. Gestern hatte ich vermutlich einen Sonnenstich, als ich schrieb, dass sich jeder Höhenmeter lohnt. In den Bergen war es wenigstens schön kühl, aber hier ist es einfach brutal heiss. Insgesamt brauchen wir für 10 km fast 2 Stunden und für die Schönheiten der Toskana habe ich schon lange keinen Blick mehr.
Auch Kerstin hat einen harten Tag. Es ist auch für sie sehr anstrengend, aber mit dem E-Bike ist sie viel schneller als ich und muss ständig warten. Steht sie in der Sonne, brät es ihr das Hirn weg, steht sie im Schatten, wird sie von irgendwelchen Viechern gestochen. Zudem ist sie etwas angespannt, weil wir gestern den Akku nicht nachgeladen haben und ihre Kiste mit dem ganzen Gepäck fast so schwer wie ein Sattelschlepper ist. Nicht auszudenken, wenn gerade an den heftigsten Steigungen und in der Gluthitze der Saft ausgehen sollte…
Die Stimmung ändert sich schlagartig, als wir wenige Kilometer vor dem Ziel auf einem Hügel stehen und die umwerfende Silhouette von San Gimignano, unserem Übernachtungsort, sehen. Das und der Gedanke an ein grosses Eis setzen noch einmal alle letzten Kräfte frei.
Kurze Zeit später sitzen wir selig vor einem Eiskaffee.
Knapp 900 Höhenmeter sind heute zusammengekommen, mehr als bei mancher Bergetappe. Kerstins Ladeanzeige zeigt eine Restreichweite von einem Kilometer. Meine gefühlte Restreichweite beträgt 0,5. Gerade genug für den Weg zur Pension.
Morgen ist eine leichte Tour mit viel Dolce Vita angesagt. Jetzt aber wirklich!!!







Übernachtung San Gimignano
B&B Il Fienile*: Vielleicht die beste Unterkunft der ganzen Tour. Tolle Lage und unheimlich freundliche Gastgeber.
Tag 19: San Gimignano – Siena, 40 km
In aller Ruhe frühstücken wir in der schönsten und liebenswertesten Unterkunft, die wir bisher hatten.
Wir sitzen im Garten, geniessen das opulente Mahl und den fantastischen Blick auf San Gimignano, während sich Francesca um uns kümmert, als wären wir seit Jahren die besten Freunde. Ihr Vater Mauro, der weder Deutsch noch Englisch spricht, ist sehr beeindruckt von unserer Tour und erzählt uns begeistert von Giro d’Italia und Tour de France. Wir verstehen ihn nicht, er uns auch nicht, aber wir haben eine sehr nette und lustige Unterhaltung.

Die heutige Tour ist kurz und der Bericht wird es auch.
Abwechslungsreich geht es durch die wunderschöne toskanische Landschaft, mal auf Strassen und mal auf Schotterwegen. Gemeinsam ist beiden nur, dass es gefühlt in Gluthitze ständig bergauf geht. Aber das kennen wir ja schon.
Dafür ist die Gesamtdistanz bei knapp 40 km und 600 Hm wirklich überschaubar.
Zwischendurch machen wir noch Pause in dem schönen Castel Monteriggioni, an dessen steiler Auffahrt ich noch angefeuert werde. “Senza motore, bravo!” Ja, ich bin ohne Motor unterwegs und freue mich über Motivation jeglicher Art.
Nach gerade einmal 3 Stunden erreichen wir schon unseren Zielort Siena. Die kurze Tagesetappe ergibt sich aus der hohen Dichte an “Must Sees” in dieser Gegend. Sowohl in San Gimignano als auch in Siena wollten wir nicht nur durchfahren, sondern auch Zeit verbringen.
Dazu haben wir jetzt Gelegenheit. Zunächst führt uns der Weg natürlich zum Dom und anschliessend zur Piazza del Campo. Auf diesem zentralen Platz in der Altstadt von Siena laufen gerade die Vorbereitungen für den Palio di Siena, eines der härtesten Pferderennen der Welt.
Die Rennbahn ist ein ca. 300 m langer Rundkurs auf dem äusseren Ring der Piazza del Campo. Auf diesen Ring wird gerade ein spezieller Belag, eine Mischung aus Tuff und Sand aufgebracht und festgestampft, damit die Pferdehufe Halt finden. Beim Rennen werden die Pferde ohne Sattel geritten. Gegenseitige Behinderungen sind zulässig, einschliesslich des Einsatzes des Ochsenziemers und oft reissen sich die Konkurrenten auch gegenseitig vom Pferd.
Gewinner ist folgerichtig nicht der Reiter sondern das Pferd, welches als erstes die Ziellinie überquert. Der Reiter muss nicht notwendigerweise ins Ziel kommen.
Ich hingegen würde schon ganz gerne mit meinem Drahtesel in Rom ankommen. Aber bis dahin sind es noch ein paar Tage. Heute ist erst einmal Entspannung angesagt und wir freuen uns schon auf ein gemeinsames Abendessen mit Freunden, die auch gerade in der Gegend sind.




Übernachtung Siena
Hotel Duomo*: Tolle Lage in Innenstadt. Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und Räder stehen sicher in Garage.
Hier der Blick vom Hotel auf Siena:

Tag 20: Siena – Bagno Vignoni, 54 km
Es ist spät geworden gestern. Bei dem Abendessen mit unseren Freunden Gabi und Frank auf der Piazza del Campo ist die Zeit so schnell vergangen, dass es fast Mitternacht wurde, bis wir im Bett lagen. In den Vierteln Sienas feiern die Einheimischen bereits jetzt den am Wochenende anstehenden Palio, und in unserer Nachbarschaft wurde bis halb drei morgens gesungen.
So kommt es, dass wir heute zum ersten Mal etwas unmotiviert auf die Räder steigen.
Es locken auch keine grossen Namen oder bekannte Sightseeings mehr auf der Strecke und als ich bei der Ausfahrt von Siena ein Strassenschild mit “Rom 215 km” sehe, denke ich kurz “wenn wir jetzt – Augen zu und durch – den kürzesten Weg über die Landstrassen nehmen würden, wären wir in 2 Tagen da”.
Aber was wollen wir bei der Hitze so lange in Rom? Unsere Fahrradreservierung im Zug haben wir ja erst nächsten Dienstag. Also dann doch lieber noch ein paar Schlenker mehr und die Landschaft geniessen. Um es vorwegzunehmen: für heute ist das auf jeden Fall die richtige Entscheidung, denn wir finden wieder eine Perle.
Die ersten 32 km sind wir fast ausschliesslich auf mehr oder weniger stark befahrenen Strassen unterwegs, was uns nicht wirklich begeistert. Aber ab da geht es weiter auf Schotterpisten, wobei auf den letzten 20 km noch 600 der heute knapp 800 Höhenmeter abzuleisten sind.
Es ist hölle anstrengend in dieser Hitze. Entschädigt werden wir wieder einmal mit einer Wahnsinns-Kulisse. Toskana at its best. Man weiss gar nicht, wohin man schauen soll! Keine langen Worte, wir lassen die Bilder sprechen…






Unser persönliches Highlight ist aber wieder einmal der Zielort:
Bagno Vignoni – schon mal gehört?
Wir auch nicht, jedenfalls nicht vor unserer Tourenplanung.
Der Ort besteht eigentlich nur aus einer Thermalquelle, in der es sich die Medicis schon haben gut gehen lassen. Sie wurde eingefasst und sieht mitten im Ort aus, wie ein grosses Schwimmbad. Das Ganze ist eingerahmt von ein paar schnuckeligen Hotels und Restaurants.
Es geht hier sehr relaxed zu, ganz anders als in dem quirligen Siena. Einige Pilger, die wie wir auf der Via Francigena unterwegs sind, machen auch hier Station. Dazu noch Touris die einfach entspannen wollen.
Unser Hotel hat, wie einige andere auch, einen tollen Spa-Bereich. Wir verbringen den Nachmittag in sprudelnden Wasserbecken und erholen uns im Thermalquellenwasser von den Strapazen. So kann man es aushalten!


Übernachtung Bagno Vignoni
Albergo Le Terme*: Spa-Hotel. Sehr schön zum Entspannen.
Tag 21: Bagno Vignoni – Bolsena, 72 km
Wenn mich vor der Tour jemand gefragt hätte, wo denn unsere “Königsetappe” stattfinden würde, wäre ich mit Sicherheit auf die Alpen gekommen, gefolgt vom Apennin. Aber bestimmt nicht auf die Toskana.
So kann man sich täuschen.
Dass dann noch so ziemlich alle Pannen und Unwägbarkeiten der bisherigen Tour auf diesen Tag fallen, gibt dem Ganzen noch eine zusätzliche Würze. Aber der Reihe nach…
Als Ziel der heutigen Etappe haben wir Bolsena auserkoren, am gleichnamigen See gelegen. Der See sagte uns bisher nicht viel. Eine gute Autostunde von Rom entfernt und mit den Erfahrungen vom Hotspot Marina di Massa im Hinterkopf, schwant uns zwar wenig Gutes, aber irgendein Tagesziel muss man ja haben und warum nicht ein See statt mitten in der Walachei?
Komoot hatte uns die Tour mit 62 km und rund 700 Hm ausgewiesen. Anstrengend bei der Hitze, aber keine allzu grosse Sache. Erst am Vorabend erkennen wir bei genauerem Hinsehen, dass fast die komplette Strecke auf der Bundesstrasse verläuft. Wir planen also neu und heraus kommt eine Strecke von 72 km und 900 Hm, verbunden mit vielen Passagen auf unbefestigten Wegen. Klingt nach einer Königsetappe und so ganz wohl ist mir dabei nicht.
Statt mit jedem Tag fitter zu werden, geht die Form so langsam in den Keller. 3 Wochen im Sattel haben ihre Spuren hinterlassen. Ich fühle mich ausgelaugt, körperlich wie mental. Aber jetzt noch einmal für die Abschlusstour aus der Toskana die Zähne zusammenbeissen. Danach sind es nur noch 140 km, für die wir 3 Tage Zeit haben. Das sollte doch zu machen sein.
So starten wir zuversichtlich, aber gemessen an der Strecke etwas spät in den Tag.
Beim Frühstück dann die erste Überraschung: Als ich gestern das heutige Hotel über Booking.com gebucht habe, gab es ständig Verbindungsprobleme und Fehlermeldungen – ich solle es später noch einmal versuchen. Mache ich auch und irgendwann klappt es. Heute habe ich zwei Bestätigungen im Postfach, darf also 2 Zimmer mein Eigen nennen. Weder will ich meine Frau ausquartieren noch sehe ich die Notwendigkeit, für die zugegebenermassen sehr liebgewonnenen Räder eigene Suiten zu buchen.
Also Kontaktaufnahme mit dem Hotel. Die können angeblich nichts machen, weil nicht ich, sondern Booking die Zimmer bei ihnen gebucht hat. Das müsse ich mit Booking klären. Die stellen sich tot, bis zum Abend bekomme ich nicht mal eine Bestätigungsmail, dass meine Nachricht eingegangen ist.
So begeben wir uns mit unserem Gepäck zu den Fahrrädern und ich habe schon eine ziemlich dicke Krawatte.
Dort wartet die nächste Überraschung auf uns: 2 (!) platte Reifen. Bei Kerstin steht das Vorderrad nur noch auf der Felge und bei mir ist das Hinterrad, das bereits vor etwa 1000 km mit Dichtmilch repariert worden war, zwar nicht ganz platt aber doch so, dass ich den Mantel mit einer Hand bis auf die Felge durchdrücken kann.
Bei Kerstin ist der Schlauch in wenigen Minuten gewechselt, aber an meinen traue ich mich nicht so richtig ran. Ich habe tubelessready-Felgen und erfahrungsgemäss ist das ein ziemlicher Akt, bis man dem Mantel von der Felge bekommt. Also nur aufpumpen und hoffen, dass sich der Rest Dichtmilch neu verteilt und sich das Problem von selbst löst.
Dabei stelle ich fest, dass meine Rohloff-Nabe mit der 14-Gang-Schaltung leckt und Öl verliert. Ich versuche, das zu verdrängen, machen kann ich eh nichts.
Gestern habe ich bereits die Aufhängung einer Gepäcktasche verloren, was wir aber mit Spanngurten flicken konnten. Ich kann jetzt allerdings die Tasche nicht mehr einfach abnehmen, sondern räume sie abends aus.
Die unbefestigten Wege, auf denen wir hier zeitweise unterwegs sind, sind überhaupt nicht vergleichbar mit den feinschottrigen Wegen bei uns zuhause. Sie bestehen oft aus aneinander gereihten grossen Steinen. Das rumpelt ordentlich und geht auf Dauer auch mächtig ans Material.
Als wir uns endlich auf den Weg machen, bin ich schon total abgenervt und auch voller Zweifel, wie wir diesen Tag noch zu einem guten Ende bringen wollen.
Der kräftige Gegenwind, der uns von Anfang ins Gesicht bläst, ist nicht unbedingt dazu angetan, diese Zweifel zu zerstreuen. Wenn wir schon in der Ebene kaum vom Fleck kommen, wie soll es erst in den Bergen werden?
Kerstin versucht mich immer wieder ein bisschen aufzumuntern, aber das will noch nicht so recht gelingen. Ich versuche, mental abzutauchen, an etwas anderes zu denken und einfach stumpf vor mich hin zu strampeln. Und es klappt… Bald merke ich, wie sich die innere Spannung löst und ich auch wieder einen Blick für Landschaft und Strecke bekomme.
Die ist nämlich heute noch beeindruckender als die Tage zuvor. Zunächst sind wir auf einer gut ausgebauten Strasse fast ohne Verkehr unterwegs. Meist vergehen mehrere Minuten, bis uns mal wieder ein Auto begegnet. Ab und zu mal ein Gehöft am Strassenrand, ansonsten nur der Blick auf die Hügel der Toskana, auf deren Gipfel wunderschöne alte, mit Zypressen umsäumte Häuser stehen.

Bei km 25 dann der erste lange Anstieg. Vorher pumpe ich bei mir nochmal Luft nach, erwartungsgemäss hält der Reifen nicht dicht. Solange das Nachpumpen aber in diesen Abständen erfolgt – ok.
Der Anstieg zieht sich fast 1,5 Stunden in der prallen Sonne. Ich kenne das Höhenprofil und freue mich darauf, es bei der folgenden Abfahrt wieder laufen lassen zu können, so dass der Fahrtwind angenehm kühlt und den Schweiss wegpustet.
Die Hoffnung wird aber jäh enttäuscht, als wir am höchsten Punkt von der Strasse auf einen üblen Schotterweg abbiegen. Dort geht es so steil bergab, dass die Abfahrt über die grossen Steine alles andere als Spass bereitet. Die harten Schläge gehen durch Mark und Bein und wir fühlen richtig mit unseren Rädern mit.
Bald wird der Weg etwas besser und verläuft wellig auf der Höhe und wir haben nach allen Seiten einen fantastischen Blick. Keine Siedlung weit und breit, nur toskanische Landschaft. Man glaubt es kaum, aber wir fahren heute satte 52 km, bis wir in die erste Ortschaft kommen.
Kein Grund zur Euphorie, denn der nächste Ärger wartet.
Kerstins Reifen verliert Luft und zwar der, bei dem wir am Morgen erst einen neuen Schlauch eingezogen hatten. Die schlechten Wege fordern ihren Tribut. Einen weiteren Schlauch haben wir nicht dabei. Der nächste Ort ist zig km entfernt. Also machen wir das, was den Rest des Tagesablaufs bestimmen wird. Pumpen und radeln im Wechsel. Mal bei ihr, mal bei mir, aber immer öfter bei ihr.
Und wir geben Gas, so viel es eben noch geht. Wenn Kerstin zuhause befürchtet, dass die Wolle nicht reicht, strickt sie schneller. Der gleichen Logik folgen wir heute.
Nach 45 km sind wir wieder auf der Strasse unterwegs und passieren die Grenze zwischen den Regionen Toskana und Latium, den Fussballfans besser als Lazio bekannt.
Beim Verlassen der Toskana lasse ich einen Stossseufzer los. Keine Region auf der gesamten Tour hat uns so berührt wie diese. Als Betrachter hat sie uns verzaubert und als Radler schier gedemütigt.
Auf dem Rest der Strecke lassen wir die Pisten weg und bleiben auf der Strasse. Das ist zwar keine Abkürzung, aber wir sind deutlich schneller unterwegs, sparen ein paar Höhenmeter und im Fall der Fälle sind wir nicht so weit ab vom Schuss.
Am Ende des Tages rollen wir erschöpft, aber glücklich – Kerstin fast auf der Felge – in Bolsena ein und sind überrascht über die Schönheit der Gegend.
Erst später erfahren wir, dass der Lago Bolsena ein italienisches Vorzeigeprojekt für sanften und nachhaltigen Tourismus ist. Kein Vergleich zu Massa an der Küste.
Auch das Hotel macht einen sehr guten Eindruck und noch bevor wir die Hotelhalle betreten gehen mir ein paar Dinge durch den Kopf:
- Hier ist es verdammt schön.
- Bevor wir morgen weiterfahren können, sind umfangreiche Reparaturarbeiten zu erledigen.
- Es sind nur noch 140 km bis Rom, das schafft man auch in 2 Tagen
- Das Problem der Doppelbuchung ist noch nicht gelöst.
Wir sprechen also spontan mit dem Hotelmanagement, ob wir nicht aus den 2 Zimmern für eine Nacht 1 Zimmer für 2 Nächte machen können, und die haben nichts dagegen.
Wir freuen uns riesig und unser Glück wird noch durch einen weiteren Zufall perfekt: seit Tagen sind wir an keinem Radladen mehr vorbeigekommen. Hier ist einer direkt neben dem Hotel, und der hat alles, was wir brauchen.


Übernachtung Bolsena
Hotel Columbus sul Lago*: Sehr schöne Lage, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Tag 22: Ruhetag
Wir sind immer noch total happy. Wir schlafen aus, frühstücken lange und nehmen uns dann die Räder vor.
Im Hinterhof des Hotels geht das alles sehr entspannt, ganz anders als wenn wir in der knalligen Sonne mitten im Nowhere ran gemusst hätten, wo man nicht mal ein Teil vernünftig ablegen kann.
Bei beiden Rädern werden die Schläuche gewechselt – keine Experimente mehr mit Dichtmilch oder Ähnlichem. Die Räder werden nochmal gecheckt, Schrauben nachgezogen. Das Ganze dauert nicht mal eine Stunde. Die alten Schläuche werden im Hotelzimmer geflickt, nur für alle Fälle. Wenn die Wege so bleiben, könnten wir sie nochmal brauchen.
Übrigens sind wir in den vergangenen 2 Jahren von Eschborn nach Venedig und nach Schweden gefahren, ohne einen einzigen Platten!
Schon vor Mittag ist die Pflicht beendet und wir können uns der Kür widmen. Wir mieten uns einen Sonnenschirm am Strand, geniessen die herrliche Aussicht, gehen schwimmen, trinken Kaffee, essen Eis und machen alles, was man im Urlaub so macht. In einem normalen Urlaub…




Tag 23: Bolsena – Monterosi, 73 km
Der gestrige asserplanmässige Ruhetag hat unseren Zeitplan deutlich eingedampft, so dass heute wieder eine längere Etappe ansteht.
Am Ende des Tages sind es 73 km und über 900 Hm, also sogar noch etwas mehr, als bei der Tour vorgestern, die uns an unsere Grenzen gebracht hat. Aber heute fühlt sich alles ganz anders an.
Als wir am Morgen den Lagerraum betreten, in dem unsere Bikes untergebracht sind, ist noch ein wenig Anspannung da. Manchmal sitzt ja doch noch ein Dorn im Mantel und die ganze Arbeit war umsonst. Aber nichts da, die Räder stehen wie eine Eins!
So geht es mit einem guten Gefühl los und schon beim ersten längeren Anstieg nach 5 km merke ich, dass der gestrige Ruhetag gut getan hat. Die Beine fühlen sich frischer an und auch der Kopf: Das Radfahren macht wieder mehr Spass!
Die Strecke heute ist keine Offenbarung. Wir fahren einen grossen Teil auf Hauptstrassen. Zwar gäbe es dazu meistens auch Alternativen über den Pilgerweg, aber wir wollen ja zügig vorankommen.
Unser Fokus hat sich deutlich verschoben. Galt am Anfang noch “der Weg ist das Ziel”, gibt es 2 Tage vor Schluss vor allem ein Ziel und das heisst Rom!
Trotzdem nehmen wir auch heute zwischendurch immer mal die Pilgerstrecke. Den ganzen Tag im dichten Verkehr ist dann doch zu stressig.
Die Landschaft abseits der Strassen ist wirklich schön, Fotopausen machen wir trotzdem selten. Irgendwie haben wir das Gefühl, alles schon mal gesehen zu haben. Diesbezüglich sind wir wirklich schon sehr verwöhnt. Was wir die letzten Tage in der Toskana erleben durften, lässt sich einfach schwer toppen.
Am Nachmittag erreichen wir unseren Zielort Monterosi.
Mit dem Auto auf dem schnellsten Weg sind es nur 48 km bis Rom. Um deutsche Grossstädte herum würde man eine solche Distanz noch dem “Speckgürtel” zuordnen, wo gut gestellte Pendler wohnen. Hier ist trotz der Nähe zur Hauptstadt davon nichts zu merken, was uns natürlich gefällt.
Einen besonderen Glücksgriff haben wir mit unserer heutigen Unterkunft gemacht. Eine kleine, von privater Hand geführte B&B-Pension, in der wir die einzigen Gäste sind. Unsere Gastgeberin kümmert sich liebevoll um uns. Sie ist gelernte Köchin und hat immer noch viel Spass daran. Klar, dass wir ihr Angebot, uns ein mehrgängiges Menü zuzubereiten, das wir in dem hübschen Garten einnehmen können, gerne annehmen und uns so auf unser grosses Finale vorbereiten.
Übernachtung Monterosi
Il Giardinetto di Dilyana*: Einfache Unterkunft mit sehr schönem Garten. Dilyana ist professionelle und leidenschaftliche Köchin, die gerne ihre Gäste bekocht. Hier hatten wir das beste Essen unserer gesamten Tour. Absolut empfehlenswert!
Tag 24: Monterosi – Rom Petersplatz, 61 km
FINALE! Es ist geschafft!!!
Nach 1465 km haben wir den Petersplatz in Rom erreicht.
Wir sind glücklich, stolz und dankbar für die vielen unvergesslichen Eindrücke und dass wir ohne grössere Zwischenfälle durchgekommen sind.
Euch allen ein herzliches Dankeschön für die vielen Likes und aufmunternden Worte, die uns auf dieser Tour begleitet haben. Sie waren uns eine stete Motivation und liebe Begleitung.








Resümee
Da standen wir also mit etwas feuchten Augen auf dem Petersplatz.
24 Tage waren wir unterwegs, von denen wir 21 Tage geradelt sind.
1465 km haben wir zurückgelegt und ca. 12.500 Höhenmeter überwunden.
Nach Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein und Italien ist der Vatikan, auf dessen Territorium wir am Petersplatz standen, formal gesehen das 6. Land unserer Reise.
Unsere Gefühle sind schwer zu beschreiben. Es war eher eine Art von Melancholie, die uns umtrieb als reines Glücksgefühl. Ausgerechnet am letzten Tag unserer Tour regnete es und auf dem riesengrossen Petersplatz kamen wir uns unter den tausenden Besuchern doch etwas verloren vor.
Ziel erreicht – und nun…?
Erst am nächsten Tag konnten wir das Ganze richtig erfassen und geniessen.
Ausgeruht durchstreiften wir im schönsten Sonnenschein die Stadt, waren stolz auf das Geleistete und glücklich, unser Ziel erreicht zu haben. Dabei reflektierten wir auch immer wieder die Erlebnisse dieser Tour, die die längste und sicher auch die beeindruckendste war, die wir bisher gemacht haben.
Wieder einmal sind wir von zuhause aus gestartet. Ich mag das sehr, da man ein ganz anderes Gefühl für Entfernungen bekommt, als wenn man mit Auto oder Flugzeug zum Startpunkt anreist. Die bereits bekannten Strecken werden zum Massstab für die unbekannten, die da noch kommen. Die Tour bekommt dadurch auch eine andere Dramaturgie. Sie steigert sich langsam hinsichtlich ihres Erlebniswerts.
Deutschland
Dieser war am Anfang unserer Reise überschaubar. Die beiden ersten Tage im Oberrheingraben waren eher dazu geeignet, die Vorfreude auf die weiteren Abschnitte zu erhöhen, wobei uns die 2. Übernachtungsstation Ettlingen sehr positiv überrascht hat. So schön hätten wir uns das Städtchen nicht vorgestellt.
Von dort aus ging es in den Schwarzwald, wobei wir das Murgtal zum Aufstieg auserkoren hatten. Vor allem was den oberen Teil des Tals angeht, hat sich das wirklich gelohnt. Der Schwarzwald selbst hat uns ebenfalls sehr gut gefallen. Beeindruckend war vor allem auch die Abfahrt aus dem Schwarzwald heraus zum Bodensee.
Den Bodensee mag ich sehr. Während meinen Jahren als Fahrradreiseleiter habe ich dort oft gearbeitet. Ich weiß aber auch, dass die Radwege am Ufer oft sehr überlaufen sind, weshalb wir diesen zum Teil durch eine Bootsfahrt aus dem Weg gegangen sind.
Schweiz
Dann natürlich die Alpen! Für uns war es das 5. Mal, dass wir mit den Rädern über die Alpen geradelt sind. 3 der Touren waren Alpencross mit MTB, bei denen wir bereits am Fuß der Alpen gestartet sind. Es ist aber ein ganz anderes Erlebnis, wenn sich die Alpen erst schemenhaft am Horizont zeigen (Bodensee), sie dann immer deutlicher und imposanter werden (Bregenz – Chur), bis man endlich anfängt, an ihnen empor zu klettern.
Dafür hatten wir uns den Splügenpass ausgesucht, was ich uneingeschränkt empfehlen kann. Bereits der Aufstieg nach Splügen durch die Via Mala ist sehr eindrucksvoll und zumindest zu unserer Zeit auch vom Verkehr her recht angenehm zu befahren gewesen. Splügen selbst gehört sicher zu den schönsten Orten, in denen wir Station gemacht haben. Unsere erste echte Perle.
Auch die restlichen 700 Hm von Splügen bis zur Passhöhe lassen sich sehr gut fahren und das hochalpine Panorama motiviert zusätzlich.
Norditalien
Was danach kommt, ist ein Erlebnis, das seinesgleichen sucht: In grandioser Landschaft geht es in 51 Kehren über 1800 Meter hinab nach Chiavenna, unserer 2. Perle auf der Tour. Wir haben im Nachhinein bedauert, nicht dort unseren ersten Ruhetag verbracht zu haben.
Den hatten wir am Comer See und zu dem haben wir ein eher ambivalentes Verhältnis entwickelt. Dass die Gegend ein wunderschönes Fleckchen Erde ist, dürfte absolut unumstritten sein. Ein Sehnsuchtsort für Radreisende ist er aus unserer Sicht aber nicht, zumindest nicht in Gänze. Während er im nördlichen Abschnitt gut zu befahren ist und es viele schöne, frei zugängliche Strände gibt, sollte man den südlichen m. E. zumindest am Wochenende meiden. Viel Rummel, viel Verkehr, schlechte Fahrradinfrastruktur und somit stressiges und mitunter nicht ungefährliches Radeln. Unser Tipp: Den nördlichen Abschnitt befahren und gerne auch Station machen, ab der Mitte dann ggf. mit dem Schiff weiter bis Lecco.
Bei Lecco fliesst die Adda aus dem See und an ihrem Ufer gibt es einen sehr schönen, abwechslungsreichen Radweg, den wir sehr für den Weg in Richtung Po-Ebene empfehlen können. Unseren Übernachtungsort Vaprio d’Adda allerdings kaum. Er hat wenig Charme und da solltet ihr euch nach Alternativen umsehen. Mailand und Bergamo sind ja auch nicht weit.
Die Po-Ebene ist nicht so langweilig und trostlos wie ihr Ruf, aber ein Highlight ist sie sicher auch nicht. Den Ausgleich zu 2 wenig ereignisreichen Radtagen fanden wir in abendlichen Stadtbummeln in Piacenza und Parma.
Von Parma aus ging es in die nächste Gebirgsüberquerung, diesmal über den Apennin. Nicht ganz so spektakulär wie über die Alpen aber dennoch einer der Höhepunkte der Reise.
Toskana
Nahe des Passo della Cisa, der auch die Grenze zur Toskana markiert, machten wir Station in dem kleinen Örtchen Berceto, eine weitere Perle, die wir zufällig gefunden haben.
Die Abfahrt aus dem Apennin führte uns an die ligurische Küste in den Badeort Marina di Massa, dem nach unserem Empfinden schaurigsten Ort der gesamten Tour. Überfüllt, laut, Bausünden und Bauruinen, wohin man blickt. Dazu so gut wie keine frei zugänglichen Strände.
Die eigentliche Toskana fing für uns erst mit der Weiterfahrt an und die hatte es in sich, nicht zuletzt weil wir die Anforderungen total unterschätzt hatten.
Rückwirkend würde ich sagen, dass nicht Alpen oder Apennin uns am meisten rangenommen haben, sondern die Toskana. Die täglichen Höhen kamen fast an die im Gebirge heran. Dafür war es viel heisser, da die absolute Höhe so gering war, dass sie klimatisch kaum Entlastung brachte. Selten waren wir auf über 400 m ü. M. unterwegs, dafür ständig im Auf- und Ab. Dazu kam, dass die Anstiege wenig in Serpentinen erfolgten, bei denen man gleichmässig in Tritt kommt. Oft ging es heftig zur Sache, im 2-stelligen Prozentbereich hoch und genauso steil auf der anderen Seite wieder runter.
Ab der Po-Ebene verliefen weite Teile unserer Tour auf oder entlang der Via Francigena, einer Pilgerroute, die vom englischen Canterbury bis auf den Petersplatz führt. Es gibt eine unterschiedliche Wegweisung für Wanderer und Radfahrer, doch oft geht es auch über gemeinsame Wege und die sind manchmal eher was für Mountainbiker ohne Gepäck als für Radreisende mit Packtaschen. Den Rädern hat das ganz schön zugesetzt und wir haben mit ihnen gelitten. Oft sind wir auf die normalen Strassen ausgewichen. Hätten wir die Via Francigena konsequent nach Wegweisung abgefahren, wären wir sicher noch 1-2 Tage länger unterwegs gewesen.
Doch was wäre diese Reise ohne die Toskana?
Nicht nur die Landschaft zählt zu den schönsten, die wir auf unseren bisherigen Touren entdecken durften, sondern auch die Orte auf dem Weg haben uns immer wieder begeistert und zwar nicht nur bekannte Tourismusorte wie San Gimignano oder Siena, sondern auch viele kleine unbekannte, in denen wir an einer Bar auf der örtlichen Piazza einfach mal eine Cappuccino-Pause einlegten.
Ein besonderes Highlight kurz vor Ende der Reise, war Bolsena, am gleichnamigen See gelegen. Das absolute Gegenteil von Marina di Massa. Sanfter, nachhaltiger Tourismus. Halligalli sucht man hier vergebens. Der See ist fast überall frei zugänglich, sauberes, klares Wasser. Dazu noch eine tolle Altstadt. Auch hier würden wir gerne noch einmal herkommen.
Rom
Bleibt noch Rom. Eine würdigeren Abschluss für eine gut 3-wöchige Radtour kann man sich wohl kaum vorstellen.
Kultur- und Geschichtsinteressierte erfreuen sich an Sehenswürdigkeiten in Hülle und Fülle. Alle anderen geniessen einfach die schöne Stadt, den Wein und das gute Essen.
Wer Rom mit dem Fahrrad erkunden will, sollte allerdings nicht allzu zart besaitet sein. Unsere 5 km lange Fahrt vom Hotel zum Hauptbahnhof Termini quer durch die Innenstadt im morgendlichen Berufsverkehr war schon ein kleines Abenteuer für sich.
Genauso wie die Zugfahrt nach Hause. Da die wenigen Fahrradplätze in der Saison meist über Monate ausgebucht sind, ist es fatal, einen Anschluss zu verpassen. Man kann nicht einfach in den nächsten Zug einsteigen und weiterfahren, zumindest nicht mit dem Rad.
Die drei Züge, die wir für die Heimfahrt brauchen, haben wir deshalb auf 3 Tage aufgeteilt:
- Rom nach Bologna
- Bologna nach München
- München nach Frankfurt und nach Hause
Das wars erst mal. Vielen Dank für eure Begleitung auf unserer Tour. Wir hoffen, dass wir auch im nächsten Jahr wieder eine grössere machen können, denn das ist mittlerweile unsere Leidenschaft geworden. Wir haben da auch schon was im Auge.
Wenn es soweit ist, geben wir Bescheid und wenn ihr Lust habt, kommt einfach wieder mit!
Ciao, Peter und Kerstin

Danke Peter für den schönen Bericht. Da ich auch oft in Italien mit dem Fahrrad unterwegs, was das sehr interessant. Insbesondere die Strecken zwischen Parma und der südlichen Toskana bin ich auch gefahren. Da kommen immer mehr Höhenmeter zusammen, als man denkt, weil es hoch und runter geht und das oft steil.
Luidger
Vielen Dank für dein Feedback und alles Gute für deine zukünftigen Touren!
Grüß euch Peter und Kerstin
habe gerade euren tollen Bericht gelesen und gleich wieder Sehnsucht aufs Rad bekommen. Auch ich bin mit meiner Frau von zu Hause(Oberösterreich) in 4 Wochen über Großglockner, Dolomiten nach Rom gefahren.
lg + viele weitere Schöne Touren
Franz
Vielen Dank, lieber Franz! Auch dir noch viel Spaß auf deinen weiteren Touren!
“Wenn Kerstin zuhause befürchtet, dass die Wolle nicht reicht, strickt sie schneller. Der gleichen Logik folgen wir heute.” – mein Lieblingssatz 🙂
Bei keiner Art zu Reisen, liegen Höhen und Tiefen so nah beieinander wie beim Radeln. Beim Lesen denke ich immer wieder, wenn über Unschönheiten und Durchhänger geschrieben wird, “stellt euch nicht so an, was soll das rumgeheule…”, ich will doch spass haben beim Lesen. Aber dann muss ICH mich zusammenreissen und mich auf meine eigenen Erfahrungen und Erlebnisse besinnen. Die Erzählung ist halt einfach echt und ehrlich. Die ständige körperliche Belastung und dass man dem Wetter und den äusseren Bedingungen ein ganzes Stück weit ausgeliefert ist, dass man das Tempo nicht immer selber bestimmen kann und die Abhängigkeit vom Funktionieren der Technik stellt einen nebst all den schönen Erfahrungen täglich vor Herausforderungen, die gemeistert werden wollen. Bei dieser Gratwanderung kippt man von einem grade noch vorhandenen Glücksgefühl schnell schlagartig in ein tiefes Loch und eine Genugtuung stellt sich manchmal erst nach einem Reisetag oder nach einer ganzen Reise ein. Wenn die Strapazen verblassen und man sich auf die Highlights besinnt, sich Fotos anschaut, die meist in den schönen Momenten entstehen.
In diesem Sinne, danke für den schönen und lebendig geschriebenen Reisebericht und Kudos an euch beide und alle anderen Radreisenden!
Vielen Dank, lieber Stefan, du hast es auf den Punkt gebracht. Besser kann man es nicht beschreiben
Ich kenn Peter und Kerstin persönlich und habe den Bericht mit Genuss gelesen, vielen Dank
Vielen Dank, liebe Petra, das freut uns sehr!
Dankeschön, super be und geschrieben!
Vielen Dank!
Sehr beeindruckend. Vielen dank für den schönen Bericht!
Danke für deine Rückmeldung, Ronny, da werden sich Peter und Kerstin freuen!
Vielen Dank, wir freuen uns immer über Feedback, besonders wenn es so positiv ist!
Bravo ! Toller Reisebericht. Da kommt Fernweh auf ! Roma steht auf meiner Wunsch Liste…
Super Phil, dann habt ihr ja jetzt ein Programm für nächstes Jahr…
Herzlichen Dank!
Rom ist immer eine Reise wert und als Ziel für eine solche Radtour umso mehr
Hallo Peter, vielen vielen Dank für Deine sehr lesenswerte Beschreibung Eurer beindruckenden Rom-Tour! Da war viel Neues und Interessantes für mich dabei. Wenn ich nicht zu oberflächlich gelesen habe, konnte ich keine Daten finden, die mich wettertechnisch immer sehr interessieren (habe nie Regenkkeidung dabei, persönliche Macke). Vielleicht verrätst Du mir noch den Monat/ die Monate Eurer Reisewochen bitte? Schöne Grüße von Achim
Hallo Achim, danke für deine Rückmeldung. Ich habe den Monat noch ergänzt, die Reise von Peter und Kerstin fand im Juni statt.
Herzliche Grüsse, Doro
Hallo Achim,
unsere Tour ging vom 8.6. bis 1.7. Die Regenklamotten haben wir bis zum letzten Tag nur spazieren gefahren. Hätte aber auch ganz anders kommen können, denn die Wochen davor hat es fast nur geregnet. Freut mich sehr, dass dir der Bericht gefallen hat und vielen Dank für das Feedback!
Danke für den schönen Reisebericht
Wie schön, dass er dir gefallen hat, vielen Dank, Paul.
Danke für das nette Feedback !