Ein Monat Rom. Einen Monat in den römischen Alltag blicken. Und gucken, wie es sich in dieser Megastadt Rad fährt.
Über Airbnb finde ich ein tolles Zuhause in Trastevere. Allerdings nicht im alten Teil, der seiner hübschen Gassen wegen so berühmt geworden ist, sondern südlicher. Ganz nahe am Bahnhof Trastevere. Verkehrstechnisch ideal – auch mit dem Fahrrad, weil der Tiber-Uferweg gleich ums Eck ist. Und von da kommst du per Fahrrad fast überall hin.
Wohnen in Trastevere
Als ich an meinem Ankunftstag am frühen Morgen an meiner Wohnadresse ankomme, bin ich leicht irritiert. Sieht nicht unbedingt einladend aus. An einer lärmigen Strasse, ein eher heruntergekommener Eingang…
Ich läute. Die Tür summt, ich öffne sie und lande nicht wie erwartet in einem Treppenhaus, sondern: In einem Hof, wo lauter Fahrräder an Gittern und Bäumen festgemacht sind.
… obwohl das eigentlich verboten ist:
Mittlerweile steht mein Fahrrad auch hier. Festgekettet an einem Mini-Granatapfel-Baum, den selbst ich mit etwas Anstrengung davontragen könnte. Aber festgemacht ist festgemacht.
Weiter gehts durch den Hof…
… durch diese Tür…
… in das Treppenhaus. Und dann 105 Stufen hoch…
… bis zu dieser Tür im 6. Stock.
Wie es in der Wohnung selber aussieht, schaust du dir am besten im Airbnb-Inserat von Giulio an. Die Fotos im Inserat sind sicher besser als die, die ich machen würde. Falls du demnächst einmal in Rom bist, kann ich diese Unterkunft unbedingt empfehlen.
Giulio ist für mich der ideale Gastgeber: Er hilft grosszügig, wenn ich eine Frage habe, drängt sich aber nicht auf. Mittlerweile führen wir ein richtig harmonisches WG-Leben. Da er auch von zuhause aus arbeitet, entsteht manchmal eine friedliche Co-Working-Stimmung.
Von meinem Zimmer und Arbeitsplatz aus kontrolliere ich die Brücke über den Tiber, die die Stadtteile Trastevere und Testaccio verbindet.
Sonntags ist die grosse Strasse gesperrt, weil hier der riesige Markt von Porta Portese seinen Platz einnimmt. Direkt vor meiner Haustür.
Die Dachterrasse – ein netter Ort zum Arbeiten:
Trastevere – Eindrücke
Den Tiber-Uferweg erreiche ich von meiner Wohnung aus in 5 Minuten. Der ideale Start für Erkundungstouren.
Während meines Aufenthalts in Rom geschieht Erstaunliches: die Stelle unten auf dem Foto war mehrere Monate gesperrt, weil ein Mäuerchen eingestürzt war. Fussgänger wie Radfahrer haben wagemutige Umgehungen jenseits des Sicherheitsgeländers unternommen, um die Schranke zu überwinden.
Ein engagierter römischer Radfahrer hat eine solche Aktion fotografiert und in die Chronik des Facebook-Profils der Bürgermeisterin Virginia Raggi gepostet, mit der Bitte, den Weg an dieser Stelle baldmöglichst wieder zu öffnen. Und tatsächlich – sogar mit neuen Markierungen – ist der Weg eines Morgens wieder offen.
Markt von Porta Portese:
Campagna Amica: Toller Quartierladen, der nur Produkte aus dem Lazio verkauft.
Mit sehr freundlichem Personal:
Mein Lieblingsort, an den ich gerne nachmittags zum Arbeiten komme. Ennet der Tiber-Brücke, im Stadtteil Testaccio, im ehemaligen Schlachthof (Mattatoio) findest du das Café Boario. Leider mit Wackel-Internet, aber mit friedlicher Atmosphäre, und natürlich sonnig und warm:
Gleich neben dem Café Boario hatte Giulio und sein Geschäftspartner bis Mitte 2016 ihren Fahrradladen Ciclo. Die Stadt Rom hat ihnen den dreijährigen Vertrag nach Ablauf nicht verlängert. Ohne weitere Begründung. Seither steht das helle Lokal neben zwei anderen Geschäften leer und niemand weiss so recht, was oder ob überhaupt etwas hier entsteht.
Giulio und sein Geschäftspartner sind umgezogen. Dies ist die Eingangstür zum neuen Fahrradladen Ciclo. Angeschrieben ist nichts, Öffnungszeiten gibt es nicht. Der Laden mit Spezialisierung auf Vintage-Fahrräder läuft auch so gut genug.
Und so siehts innen aus. Ein Kellergewölbe, in das nur durch das Eingangstor Tageslicht kommt.
Giulio und eine Kundin:
Und jetzt wirds Zeit, um selber in die Pedalen zu steigen!
[…] dem Rückweg begegnen wir gleich noch Giulio, meinem Wohnungs-Vermieter, der auch auf dem Tiber-Uferweg eine Runde dreht. Links auf dem Bild, in der blauen […]
[…] meinem anstrengenden Rom-Aufenthalt brauche ich dringend eine Pause und lasse es mir am toskanischen Meer in San Vincenzo ganz […]
Liebe Doro
ich bin einmal mehr einfach PAFF ! über deine mit-reisenden Worte, die mich fast wie in Wirklichkeit mitnehmen auf deine Touren – und vorallem sind es auch die Fotos, ich liebe deine Augen-Blicke -die genau meinen Geschmack treffen an Lebendigkeit in dieser Stadt.
Echt Klasse.
Vielen herzlichen Dank für diesen Blog-Ausflug…vorallem heute wo’s so schneit…brrrrr…..
Liebe Susanne
Ganz liebe Dank für dein umwerfendes Feedback!
Un bacio,
Doro